Nachrichtenportal Deutschland

Laut NDR-Bericht zur „Problemimmobilie“: Mieter fristlos gekündigt

Groner Landstraße 9 in Göttingen.

Stand: 5. November 2025 9:07 Uhr

Letzte Woche zeigte eine Mieterin dem NDR den schlechten Zustand ihrer Wohnung in dem problematischen Mehrfamilienhaus in der Groner Landstraße in Göttingen. Ihr wurde am Montag fristlos gekündigt.

Die Mieterin mit ihren vier Kindern muss die Wohnung nicht sofort verlassen, wie ihr Anwalt Sven Adam am Dienstag erklärte: Es gebe keine Räumungsklage und sie habe seiner Meinung nach aus verschiedenen Gründen keine Aussicht auf Erfolg. „Die Familie will so schnell wie möglich raus“, sagte Adam. Er hatte bereits letzte Woche beim Verwaltungsgericht eine alternative Unterbringung der Familie, möglicherweise in einer Notunterkunft, beantragt. Laut Adams suchte die Mutter schon seit einiger Zeit nach einer alternativen Bleibe. Ihr rumänischer Name und ihre frühere Wohnadresse erschwerten dies jedoch.

Anwalt bestreitet Überbelegung

Laut Adam habe die zuständige Hausverwaltung dem Mieter am Montag gekündigt; Der Brief liegt dem NDR Niedersachsen vor. Die Verwaltung behauptet, die Wohnung sei überfüllt und auch die Rechnungen der Nebenkosten seien offen. Adam sieht in der Kündigung ein Comeback nach einem NDR-Bericht über die nicht laufende Zentralheizung und massiven Schimmelbefall in der Wohnung. Es gab daher keine Vorwarnung. Laut Adams war der Verwaltung schon lange bekannt, dass in der Wohnung vergleichsweise viele Menschen lebten. Auch der ebenfalls beteiligte Mietrechtsanwalt Nils Spörkel bezweifelte am Dienstag, ob überhaupt eine Überbelegung vorliege. Auf Nachfrage des NDR blieb die Hausverwaltung jedoch bei ihrer Aussage, dass die Wohnung überbelegt sei.

Massive Probleme im Wohnblock

Zusammen mit einem Kollegen reichte Adam letzte Woche mehrere Eilanträge beim Landgericht und Verwaltungsgericht Göttingen ein. Nach Angaben der Gerichte werden diese derzeit bearbeitet. Neben einer Notunterkunft für die Familie sieht der Antrag auch vor, dass die Stadt die Wohnung der Familie für unbewohnbar erklärt. Nach Angaben eines Sprechers prüft die Stadt dies derzeit. Außerdem wird gefordert, dass Vermieter verpflichtet werden, die Zentralheizung zu reparieren oder Reparaturen durch Dritte durchführen zu lassen.

Video:
Groner Landstraße: Keine Heizung in Problemimmobilie in Göttingen (3 Min)

Heizung kaputt – Übergangslösung auf Kosten des Mieters

Nach Angaben der Hausverwaltung reicht das Geld für die Reparatur der Zentralheizung nicht aus. Sie möchte allen Mietern vorübergehend Heizkörper zur Verfügung stellen. Zunächst erklärte Hausverwalter Dominik Fricke, dass nur zahlende Mieter einen Heizkörper erhalten sollten und verwies auf Mietrückstände in Höhe von 850.000 Euro. Die Heizkörper sollen daher in der ersten Novemberwoche ausgegeben werden. Allerdings sind elektrische Heizkörper, wie die Energieagentur Göttingen bestätigt, in der Regel deutlich teurer als eine Zentralheizung. Im Mehrfamilienhaus würden die Nebenkosten nun zu den Betriebskosten hinzugerechnet, teilte die Hausverwaltung mit.

Das fordern die Anwälte eines Mieters aus dem Göttinger Mehrfamilienhaus in der Groner Landstraße. Sie haben einen Eilantrag eingereicht.

Müll, Ratten, Schimmel: Mieterin Calina Farcas-Moldovan heizt jetzt mit einem Ofen. Dem Vermieter ist es egal.

Die Mieter des Mietshauses in Göttingen werden im Stich gelassen, deshalb macht ein Anwalt Druck auf sie. Es gibt Kritik an der Hausverwaltung.

Was in Ihrer Region wichtig ist, erfahren Sie in der Aufzeichnung der 15-Uhr-Regionalnachrichten auf NDR 1 Niedersachsen.

Die mobile Version verlassen