Nach der Explosion eines Cybertrucks vor einem Trump-Hotel in Las Vegas gehen die Ermittler davon aus, dass sich der tote Insasse des Wagens vor der Detonation selbst in den Kopf geschossen hat. Das teilte Sheriff Kevin McMahill von der Polizei in Las Vegas bei einer Pressekonferenz mit.
„Wir haben mit Hilfe der Gerichtsmedizin herausgefunden, dass die Person
vor der Detonation des Fahrzeugs eine Schusswunde am Kopf erlitten hat“, sagte er. Im Fußraum des Tesla-Autos sei außerdem eine Pistole gefunden worden. Die Identifizierung der Person gestalte sich indessen schwierig, da sie bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sei. Vieles deute laut McMahill aber darauf hin, dass es sich um den US-Soldaten Matthew Alan L. handelt. Eine offizielle Bestätigung könne es allerdings erst nach einem DNA-Test geben.
Medienberichte über Identität des Toten
Unter Berufung auf Sicherheitskreise hatten bereits mehrere US-Medien berichtet, dass L. der Tote sei und auch den Wagen gemietet habe. Daraufhin veröffentlichte die US Army Informationen zur Person, verwies dabei aber nicht auf den Vorfall in Las Vegas. Den Angaben nach hatte L. in der Spezialeinheit Green Berets gedient und zum Zeitpunkt seines Todes Urlaub.
Den Großteil seiner Zeit soll der 37-Jährige laut McMahill auf dem Stützpunkt Fort Carson im US-Bundesstaat Colorado und in Deutschland verbracht haben. Der ursprünglich aus Colorado Springs stammende L. sei für seinen genehmigten Urlaub von seiner Stationierung in Deutschland zurückgekehrt.
Nach der Explosion in Las Vegas haben die Behörden ein Stadthaus in Colorado Springs durchsucht. Dort soll der Mann mit seiner Frau und einem Baby gewohnt haben, wie Nachbarn angaben. Ihnen zufolge soll er auf sie nicht gefährlich gewirkt haben. „Er war ein ganz normaler Typ“, hieß es von einer Nachbarin.
Der Grund und das mögliche Motiv für die Explosion, bei der sieben Menschen verletzt wurden, seien weiterhin unklar. Die Ermittler schließen einen terroristischen Hintergrund nicht aus. „Wir haben zu diesem Zeitpunkt keine Informationen, die uns definitiv
sagen, dass es von einer bestimmten Ideologie angetrieben wurde“, sagte der FBI-Beamte Spencer Evans.
„Keine definitive Verbindung“ zu Anschlag in New Orleans
Sheriff McMahill zufolge hat die Stahlkarosse des Cybertrucks einen großen Teil der Druckwelle aufgefangen und so die Explosion abgeschwächt. Die Polizei gehe davon aus, dass der mutmaßliche Täter eigentlich größeren Schaden habe anrichten wollen. „Dieser Grad der Raffinesse ist nicht das, was wir von einem Menschen mit dieser Art von militärischer Erfahrung erwarten würden“, sagte Spezialermittler Kenny Cooper.
Am Mittwoch war ein Elektroauto von Tesla vor einem Trump-Hotel in Las Vegas explodiert. Der mutmaßliche Fahrer wurde tot im Innern des Fahrzeugs gefunden. Der Vorfall ereignetsich wenigege Stunden nach dem offenbar terroristischen Anschlag in New Orleans, bei dem 15 Menschen starben und der Täter getötet wurde. Er soll wie L. einige Zeit auf dem Stützpunkt Fort Bragg, heute Fort Liberty, gedient haben.
Bislang gebe es jedoch keinen Hinweis auf Überschneidungen in den Dienstzeiten, teilte ein Behördenvertreter mit. Auch die Ermittler hätten „keine definitive Verbindung“ zwischen der
Explosion in Las Vegas und dem Anschlag in New Orleans gefunden, sagte
Christopher
Raia, der Vizedirektor der FBI-Abteilung für Terrorbekämpfung.