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pasing – Mit welchen Verkehrsmitteln reisen die Grünen im Wahlkampf? Natürlich mit dem Fahrrad. Und deshalb stehen an diesem Freitagabend rund 20 Fahrräder auf einer Grünfläche in Freiham, dem Neubaugebiet im Münchner Westen, das für viele das größte in ganz Europa ist. Doch gerade einmal 3.000 Menschen leben hier. Zwischen den Häusern, viele davon mit Baugerüsten bedeckt, ragen Kräne in den Himmel.
Julia Post startet hier ihren Wahlkampf vor der Haustür – unterstützt von 22 Menschen, darunter nicht nur Parteimitglieder, sondern auch ihr Mann, ihre Mutter, Freunde, von denen einer extra aus Berlin angereist ist. Sie erhalten grüne Tüten (Aufschrift: „Klima ist wie Bier, wenn es zu warm ist, ist es Mist“) voller Flyer, Zeichenblöcke und einen Holzspatel (Gravur: „Energiewender“). Der Konkurrent von der CSU bietet Pflaster und Schafskopfkarten an. Aber mehr über ihn später.
Derzeit sitzt Julia Post im Münchner Stadtrat, doch sie will mehr
Seit 2021 sitzt Julia Post für die Grünen im Stadtrat, am 8. Oktober will sie als Direktkandidatin im Bezirk Pasing in den Landtag einziehen. Warum? „Ich habe im Stadtrat gemerkt, dass man wirklich viel erreichen kann“, sagt der 33-Jährige. Einer ihrer größten Erfolge ist, dass München eine Strategie entwickelt hat, um so viel Müll wie möglich zu vermeiden, und dass der Bergbus Wanderer am Wochenende in die Alpen bringt.
Aber das sind nur Projekte, die München besser machen. Post will mehr. Sie will dorthin, wo er bereits sitzt: Josef Schmid von der CSU gewann 2018 das Direktmandat in Pasing. Ziemlich knapp allerdings, mit weniger als drei Prozentpunkten vor dem damaligen Kandidaten Hep Monatzeder, ebenfalls ein Grüner.
Josef Schmid brachte die CSU zum CSD nach München
Damals war es ein Duell zweier in der Münchner Kommunalpolitik bekannter Männer: Monatzeder und Schmid waren beide Bürgermeister und saßen beide fast 20 Jahre im Stadtrat. Schmid durfte als Unternehmensberater das Oktoberfest leiten und für eine Bierpreisbremse kämpfen (ohne Erfolg, aber mit viel Medienrummel).
© Sigi Müller
von Sigi Müller
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Mit ihm fuhr die CSU erstmals mit einem eigenen Auto beim CSD und wurde auch für Menschen, die sich von Bierzelten fernhalten, wählbarer. So viele bunte Fotos von Julia Post gibt es in den Zeitungen nicht – und das, obwohl sie fast jede Woche Bewerbungen schreibt. Sie fordert einen Tierschutzbeauftragten, einen Aktionsplan für nachhaltige Finanzen und ein Schutzkonzept für die Aubinger Lohe. Viele kleine Bausteine.
Schmid will mehr U-Bahnen in München, doch der Landtag hat eigentlich kein Mitspracherecht
Dass er auf seinem Wahlplakat im U-Bahnhof Laimer fotografiert wurde, sei natürlich kein Zufall, sagt Schmid. Er sitzt mit einem Radler im Biergarten der Inselmühle, der seinem Zuhause in Allach-Untermenzing am nächsten liegt. Schmid ist davon überzeugt, dass es ihm zu verdanken ist, dass die Stadt die U5 Richtung Pasing und weiter nach Freiham ausbaut. Als die Entscheidung fiel, unterstützte er sie als Bürgermeister.
Allerdings ist das fast zehn Jahre her – und als Landtagsabgeordneter hat Schmid kaum Einfluss auf die Münchner U-Bahnen. Den Großteil davon trägt der Bund, über die Streckenführung entscheidet die Stadt. Von solch einem provinziellen Denken wolle er aber wegkommen, sagt Schmid. Und als Abgeordneter hier ist er Ansprechpartner für alles.
Julia Post möchte, dass erneuerbare Energien in München stärker gefördert werden
Schmid verkörpere für sie einen Politikertypus einer früheren Generation, sagt Julia Post. Sie gehört zu den Grünen-Politikerinnen, die auch in einem Start-up arbeiten könnten. Ihre Haare trägt sie fast immer zu einem Dutt gebunden – nicht nur auf Wahlplakaten. Ressourcenschonung bedeutet für sie nicht, auf Wohlstand zu verzichten, im Gegenteil. Erneuerbare Energien machen Strom letztlich günstig.
Fragt man Schmid nach seinem größten Erfolg im Landtag, nennt er einen Gesetzestext: Artikel 6 der Bayerischen Bauordnung. Lässt es einfach die Herzen der Verwalter im Bauamt höher schlagen? Überhaupt nicht, sagt Schmid, der auch als Anwalt tätig ist. Diese von ihm mitgearbeitete Novelle der Bayerischen Bauordnung macht ihn zum „Hüter der Gartenstadt“.
Er sorgte dafür, dass weiter entfernte Gebiete erhalten blieben. Der 53-Jährige erklärt, dass Eigentümer ein Einfamilienhaus in Obermenzing nicht einfach abreißen und durch einen Fünfspänner ersetzen können. Er glaubt nicht, dass dadurch neuer Wohnraum in München verhindert wird. In großem Umfang konnte es ohnehin nur in Neubaugebieten gebaut werden.
Trübe Aussichten für SPD-Kandidatin Katja Weitzel im Landkreis Pasing
Im Bezirk Pasing kommt es zu einem solchen Duell zwischen Julia Post und Josef Schmid, dass keiner von beiden überhaupt über die SPD spricht. Für sie kandidiert Katja Weitzel. Sie ist 50 Jahre alt, Fachanwältin für Sozialrecht und seit über 20 Jahren bei der SPD – bisher hatte sie jedoch kleinere Ämter inne: Zwölf Jahre lang war sie Mitglied im Bezirksvorstand in Laim und seit 2018 Bezirksvorsteherin Zehn Jahre lang Gemeinderat in Oberbayern.

© privat
von Privat
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Dort fiel ihr beispielsweise auf, dass der Freistaat zu wenig für die Förderung der Inklusion unternimmt. Und dass Krankenhäuser und Heime mehr Budget brauchen. Weitzel gehört außerdem dem Kirchenvorstand der St.-Stephans-Kirche in Nymphenburg an. Obwohl die SPD keine kirchennahe Partei ist, sieht sie eine Parallele zwischen christlichem Glauben und Sozialdemokratie: den Anspruch, den Schwächeren zu helfen.
Fragt man Schmid, wie er in die Politik gekommen ist, erzählt er eine Geschichte, die irgendwie passt: Als sein Bruder, der eine Behinderung hat, in der Schule gehänselt wurde, gab er den Jungs eine Ohrfeige. Schmid sagt, er habe sich immer für diejenigen eingesetzt, die nicht so stark seien. Und außerdem zwangen ihn seine Eltern, die Metzger waren, immer, die täglichen Nachrichten anzuschauen. Am Ende hat er vielleicht gelernt, wie er wirklich etwas bewirken kann.
Diese Kandidaten treten auch im Münchner Stadtteil Pasing an
Ob die FDP den Einzug in den Landtag schafft, ist derzeit ungewiss. Einer, der Erfahrung mit der Wiederbelebung der FDP hat, ist Albert Duin. Von 2013 bis 2017, als die FDP nicht im Landtag vertreten war, sei er Landesvorsitzender der Partei gewesen und habe jeden bayerischen Bezirksverband besucht, schreibt er. Duin ist seit 2018 Landtagsabgeordneter. Er ist der Meinung: „Die Politik sollte Unternehmern oder Bürgern nicht vorschreiben, wie sie ihre Geschäfte führen oder leben sollen.“
Für die Freien Wähler kandidiert Werner Weigand. Er hatte noch nie ein politisches Amt inne, ist 68 Jahre alt und im Ruhestand. Er war früher Versicherungskaufmann und Gewerkschaftsmitglied.
So hat der Wahlkreis Pasing bei der letzten Landtagswahl abgestimmt
Der Wahlkreis Pasing besteht aus den kreisfreien Städten Pasing-Obermenzing, Aubing-Lochhausen-Langwied und Allach-Untermenzing sowie Teilen des Landkreises Laim. Das beste Erstwahlergebnis 2018 erzielte Josef Schmid (CSU) mit 30,8 Prozent. Hep Monatzeder (Grüne) folgte mit 28 Prozent.
Vor allem die SPD hat bei der letzten Wahl viele Stimmen verloren. Florian Ritter kam nur auf 12,5 Prozent – fast 17 Prozent weniger als 2013. Ritter konnte damals noch in den Landtag einziehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er jedoch einen der Spitzenplätze auf der Liste. Katja Weitzel ist nicht so prominent platziert.
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