Vortex in Spanien
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Wenn der wertvollste Spieler der Welt zum zweiten Mal in Folge verletzungsbedingt für die Nationalmannschaft ausfällt, sich aber in der Liga durchspielt, dann sorgt das für Diskussionen: So geschehen in Spanien, wo Furia Rojas Barcelona-Profi Lamine Yamal, der an Leistenproblemen leidet, nun auch in den letzten beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Georgien und die Türkei fehlen wird. Die kurzfristige Absage sorgte am Dienstag für Unmut im Verband, nun legte Nationaltrainer Luis de la Fuente nach und äußerte Kritik an den Katalanen und deren Trainer Hansi Flick.
Auch Lamine Yamal selbst, der bereits bei der Nationalmannschaft war, sei von der Nachricht aus Barcelona völlig überrascht gewesen, erklärte De la Fuente: „Nachdem wir die Nachricht erhalten hatten, ging ich in sein Zimmer. Ich bin mir nicht sicher, ob er etwas von Barça gehört hatte“, sagte der Trainer in der Fernsehsendung „El Larguero“. „Er war sehr enttäuscht und verletzt. Yamal war bei seiner Ankunft gut gelaunt und freute sich riesig auf die kommenden Spiele.“
Angesichts des Vorfalls schrieb „Marca“ am Dienstag, das Verhältnis zwischen dem Verein und den Katalanen sei „völlig zerrüttet“. De la Fuente wandte sich an den Verein: „Sie hätten Lamine Yamal zumindest früher sagen sollen, was sie mit ihm vorhaben. Danach steht es ihnen frei, mit ihrem Spieler zu tun, was immer sie für richtig halten. Warum machen sie das jetzt? Fragen Sie sie einfach. Es ist, gelinde gesagt, überraschend. Selbst für unser medizinisches Personal, und sie sind Profis.“
De la Fuente fordert mehr Kommunikation zwischen dem Verband und Barça
Eine Beilegung der nun begonnenen Debatte könne „nur durch weitere Diskussionen erreicht werden“, sagte de la Fuente. Er wusste, dass sein technischer Direktor Aitor Karanka mit Barcelonas Sportdirektor Deco in Kontakt stand. „Ich denke, dass Barça seinen Spieler so verteidigen will, wie es sein sollte, und wir auch. Wir müssen uns weiter austauschen. Es geht nicht nur um Yamal, es sind mehrere Barça-Spieler beteiligt. Ich sehe das Verhältnis nicht als angespannt an, aber es gibt auf beiden Seiten Raum für Verbesserungen.“
Lamine Yamal hatte aufgrund von Leistenproblemen bereits im Oktober das Länderspiel verpasst und musste zu diesem Zeitpunkt auch eine Vereinspause einlegen. Barça-Trainer Flick kritisierte im September den Verband und den Bundestrainer – der Youngster sei „mit Schmerzen zur Nationalmannschaft gereist, habe nicht trainiert und Schmerzmittel bekommen“. De la Fuente bestritt die Vorwürfe.
Auf Flick angesprochen, sagte der spanische Nationaltrainer nun gegenüber „Cadena Ser“: „Mir fehlte etwas Einfühlungsvermögen, schließlich war er selbst der Nationaltrainer. Ein Sieg in den letzten beiden Spielen reicht den Spaniern für den Gruppensieg.
