Kurz vor dem Gipfel in Ägypten
Die Hamas will am Montagmorgen Geiseln freilassen
12. Oktober 2025, 00:52 Uhr
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US-Präsident Trump und 20 Regierungschefs reisen am Montag zum Nahost-Gipfel nach Ägypten. Hamas sagte, dass auch die israelischen Geiseln am selben Tag freigelassen würden. Die Einzelheiten der Übergabe am Morgen sind noch unklar.
Nach Angaben eines hochrangigen Hamas-Beamten soll die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln am Montagmorgen beginnen. „Laut der unterzeichneten Vereinbarung soll der Gefangenenaustausch am Montagmorgen beginnen – und es gibt keine neuen Entwicklungen in dieser Angelegenheit“, sagte Osama Hamdan gegenüber AFP. Die genaue Logistik der Übergabe ist noch nicht klar.
Nach der Freilassung der Geiseln soll Israel zu den ausgehandelten Bedingungen fast 2.000 palästinensische Gefangene aus seinen Gefängnissen entlassen. Über die genaue Liste der palästinensischen Gefangenen, die davon profitieren würden, werde noch verhandelt, sagte Hamdan.
Die Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen ist genau für den Tag geplant, an dem US-Präsident Donald Trump an einem Nahost-Gipfel in Ägypten teilnehmen will. Die ägyptische Präsidentschaft bestätigte am Abend offiziell, dass das Treffen am Montagnachmittag in Sharm el-Sheikh stattfinden werde. Teilnehmen würden Staats- und Regierungschefs aus „mehr als 20 Ländern“.
Auch Merz reist nach Ägypten
Zu dem Treffen werden unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron, die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, der spanische Premierminister Pedro Sánchez und der britische Premierminister Keir Starmer reisen. Auch UN-Generalsekretär António Guterres wird teilnehmen.
Ägyptischen Quellen zufolge werden der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi und Trump gemeinsam den Gipfel leiten. Ziel sei es, „den Krieg im Gazastreifen zu beenden, die Bemühungen um Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu verstärken und eine neue Ära regionaler Sicherheit und Stabilität einzuleiten“, heißt es in der Erklärung der ägyptischen Präsidentschaft.
Die islamistische Hamas sagt, sie werde bei der Zeremonie zur Unterzeichnung des Gaza-Abkommens nicht vertreten sein. „Nur die Vermittler sowie amerikanische und israelische Regierungsvertreter werden anwesend sein“, sagte die Organisation. Neben den USA und Ägypten hat auch Katar zwischen den Konfliktparteien vermittelt. Israel und Hamas haben keine direkten Gespräche zur Beendigung des Gaza-Krieges geführt.
Trump hatte angekündigt, am Sonntag nach Ägypten aufbrechen zu wollen, um der „offiziellen Unterzeichnung“ des Abkommens zwischen Israel und der Hamas beizuwohnen.
Am Freitag trat im Gazastreifen ein Waffenstillstand in Kraft, nachdem Israel und Hamas dem ersten Teil eines von Trump vorgeschlagenen Friedensplans zugestimmt hatten. Demnach sollen alle verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen innerhalb von 72 Stunden nach Inkrafttreten – also bis Montagmorgen – freigelassen werden. Im Gegenzug hat Israel zugestimmt, fast 2.000 palästinensische Gefangene freizulassen. Auch die israelische Armee zog sich wie vereinbart aus mehreren Gebieten zurück.