Die Pinakothek der Moderne besitzt ein berühmtes Gemälde von Picasso erworben. Die „Femme au violon“ von 1911 sei ein Schlüsselwerk des Kubismus, teilten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München mit. Bislang fehlte der Sammlung ein zentrales Werk aus Picassos Glanzzeit, das sich der Analyse der menschlichen Figur widmete. Pablo Picasso (1881-1973) und Georges Braque hatten den Kubismus als radikalen Bruch mit der Tradition der Malerei seit 1906/07 entwickelt.
Das Werk war seit 2014 als Dauerleihgabe in der Modern Art Collection zu finden. Dank eines Bündnisses aus sechs Förderern sei es nun dauerhaft gesichert, sagte Kunstminister Markus Blume (CSU). Das Gemälde sei zuvor in Privatbesitz gewesen und innerhalb einer Familie vererbt worden. Ein Preis wurde nicht genannt. Finanziert wurde der Ankauf von Freistaat und Bund, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Kulturstiftung der Länder sowie privaten Förderern wie Fritz Schäfer und der Würth-Gruppe.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sagte, das Gemälde mit seinen für den Kubismus typischen geometrischen Formen in Grau-, Braun- und Ockertönen sei von unschätzbarem kunsthistorischem Wert. „Dass dieses Gemälde von Pablo Picasso nun endlich einen festen Platz in der Pinakothek der Moderne gefunden hat, ist ein großer Gewinn für München und die gesamte deutsche Museumslandschaft. Ich freue mich sehr, dass mit diesem Ankauf ein Stück künstlerischer Avantgarde in Deutschland für die breite Öffentlichkeit erhalten bleibt“, sagte Roth bei der Übergabe.
Gemälde mit Bezug zu München
Das Gemälde aus dem Jahr 1911 ist mit München verbunden. 1913 zeigte der Galerist Heinrich Thannhauser in seiner Modernen Galerie in München die weltweit erste Picasso-Retrospektive, so die Staatssammlung. Neben der „Frau mit Geige“ waren damals auch seine Bilder „Fächer“ und „Kristallschale“ zu sehen, die beide seit 1971 zur Staatssammlung gehören.
Das neu gerahmte Gemälde ist zusammen mit weiteren kubistischen Werken aus der Sammlung in der Pinakothek der Moderne zu sehen.
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