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Krisenvorsorge: Die Deutschen sollten sich auf eine „Isolationsphase“ von 72 Stunden vorbereiten, raten Sicherheitsexperten

Elke by Elke
Oktober 19, 2025
in Lokalnachrichten
Krisenvorsorge: Die Deutschen sollten sich auf eine „Isolationsphase“ von 72 Stunden vorbereiten, raten Sicherheitsexperten

Stromausfälle, blockierte Lieferketten, Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur: Ein Sicherheitsexperte stellt riesige Defizite im Zivilschutz fest. Er empfiehlt den Bürgern, sich darauf vorzubereiten, mehrere Tage lang allein zu sein.

Ferdinand Gehringer, 34, arbeitet seit 2021 als Cybersicherheitsberater in der Abteilung Internationale Politik und Sicherheit der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung.

WELT: Herr Gehringer, wie gut ist Deutschland im Ernstfall auf einer Skala von eins bis zehn eigentlich vorbereitet?

Ferdinand Gehringer: Es kommt auf den konkreten Notfall an, den wir annehmen. Insgesamt würde ich Deutschland militärisch und zivil mit vier oder fünf bewerten, in manchen Bereichen vielleicht sogar mit sechs. Während die Vorbereitungen auf militärischer Seite derzeit voranschreiten, sind wir insbesondere im zivilen Bereich nicht gut vorbereitet.

WELT: Seien wir konkret: Wo sehen Sie die Schwachstellen in der Krisenresistenz Deutschlands?

Gehringer: Es gibt kaum konkrete Pläne, wie im Ernstfall die Grundversorgung der Bevölkerung sichergestellt werden kann. Es gibt zwar Sicherheits- und Vorsorgegesetze, diese stammen jedoch aus dem Kalten Krieg und sind nicht mehr zeitgemäß. Problematisch ist beispielsweise, dass die kritische Infrastruktur mittlerweile weitgehend privatisiert ist. Wenn die Bundeswehr im Ernstfall Unterstützung von Versorgungsunternehmen anfordert, ist unklar, was Vorrang hat: die allgemeine öffentliche Versorgung der Bevölkerung oder die militärische Unterstützung.

Für die Lebensmittelversorgung beispielsweise gibt es noch keine adäquaten Konzepte: Wie können Grundnahrungsmittel für die Bevölkerung dezentral in kleineren Lagerhäusern gelagert werden? Es gibt eine Bundesreserve mit unter anderem Hülsenfrüchten, Weizen und Kondensmilch. Hier müsste man aber zunächst überlegen, ob das noch zeitgemäß ist. Das beginnt bei den Grundprodukten, geht über die Lagerung, Verarbeitung und endet beim Vertrieb.

Die Verarbeitung von Weizen zu Mehl und Brot beispielsweise wird heute größtenteils von Großbäckereien übernommen. Wie viele Bäckereien backen in Städten noch selbst? Der Lebensmittelvertrieb erfolgt über Supermarktketten, die auf eine funktionierende Logistik angewiesen und auf globale Lieferketten ausgelegt sind. Im Zweifelsfall wird dies dann zum Problem, wenn die Schienen-, Straßen- oder Flugnetze mit dem Transport militärischer Ausrüstung beschäftigt sind oder wenn Lieferketten gestört oder unterbrochen sind.

Ein weiteres Problem betrifft die Abhängigkeit von ausländischen Lkw-Fahrern. Viele kommen aus Osteuropa und könnten im Krisenfall nicht zur Verfügung stehen, weil sie sich wegen ihres Wehrdienstes schon lange in ihren Heimatländern aufhalten. Deutschland hätte dann Schwierigkeiten, die eigene Logistik aufrechtzuerhalten, wenn es an Fahrern mangelte.

WELT: In Ihrem neuen Buch beschreiben Sie verschiedene mögliche Notfälle. Könnten Sie einige davon skizzieren?

Gehringer: Eines der Szenarien wäre beispielsweise das auf Russisch oder Weißrussisch Im Staatsgebiet sind militärische Bewegungen zu beobachten. Die dortigen Regierungen sagen, es handele sich lediglich um Militärübungen, doch die Nato reagiert aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit wachsam und bereitet sich auf eine Invasion vor.

Ein zweites Szenario geht von gezielten Desinformationskampagnen gegen kritische Infrastrukturen, insbesondere das Finanzsystem, aus. In sozialen Netzwerken werden Fake News verbreitet und durch gezielte Proteste für Verunsicherung gesorgt.

In anderen Szenarien beschreiben wir Cyberangriffe auf kommunale und kritische Infrastrukturen. Dies kann von der Blockierung kommunaler Dienste bis hin zur Sabotage der Elektrizitäts-, Telekommunikations- oder Schieneninfrastruktur reichen. Entscheidend ist aus unserer Sicht, dass wir militärische Entwicklungen an der Ostflanke und hybride Angriffe in Deutschland auf Infrastruktur und Kommunikation nicht strikt trennen können. Sie vermischen sich und überschneiden sich, wenn die Dinge wirklich schlecht laufen.

WELT: Welche Maßnahmen würden Sie den Bürgern empfehlen, um auf Krisensituationen vorbereitet zu sein?

Gehringer: Das Thema Prepping ist in Deutschland eher negativ besetzt, auch wenn es sich in der Corona-Zeit etwas verbessert hat. Das macht es schwierig, ehrlich und ernsthaft darüber zu sprechen. Das liegt auch daran, dass die Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe durchaus ambitioniert sind. Das BBK empfiehlt, dass die Grundvorräte, die Sie im Haus vorrätig haben sollten, für zehn Tage reichen müssen. Das kann einschüchternd sein. Dies kann schnell zu Platzproblemen führen, insbesondere wenn mehrere Personen in einem Haushalt leben.

Meiner Meinung nach ist es ein guter Fortschritt, wenn man eine Isolationszeit von 72 Stunden ernst nimmt und Vorkehrungen dafür trifft. Wer in diesen ersten Stunden unabhängig und autark ist, etwa in Bezug auf Wasserversorgung, Lebensmittel, Strom und Heizmaterial, kann die Katastrophenschutzbehörden entlasten. Sie können sich dann auf die Hauptprobleme der Krise konzentrieren.

Es ist wichtig, wirklich zu verstehen, dass wir, wenn wir uns gesamtgesellschaftlich vorbereiten, andere entlasten, die sich dann um „größere oder wichtigere Themen“ kümmern können – zum Beispiel die Versorgung von Altenheimen, Pflegeeinrichtungen oder kleineren Krankenhäusern mit den wichtigsten Produkten.

WELT: Vor dem Ukraine-Krieg waren militärische Überlegungen in Deutschland fast tabu, heute wird offener über Verteidigung gesprochen. Dennoch: Kann man über Krisenvorsorge und Notfälle reden, ohne Angst auszulösen?

Gehringer: Mit unserem Buch wollen wir weder Panik auslösen noch Angst schüren, sondern zeigen, dass sich die sicherheitspolitische Lage verändert hat. Der Krieg in der Ukraine ist nahe. Auch in Deutschland kommt es häufig zu russischen Hybridangriffen. Von einem Zustand des Friedens kann nicht gesprochen werden. Wir befinden uns in einem hybriden Konflikt. Viele Menschen fühlen sich unzureichend informiert, und wir möchten mit unserem Buch dazu beitragen, dies zu ändern. Dennoch haben wir Verständnis, wenn Leute Kritik üben und nicht über das Thema sprechen wollen. Auf keinen Fall wollen wir zum Krieg ermutigen, sondern ihn vielmehr informieren und beschreiben. Wir wollen lediglich die Resilienz innerhalb der Gesellschaft stärken.

WELT: Sie haben Russland als Akteur hybrider Angriffe genannt. Welche Staaten haben Deutschland noch im Visier?

Gehringer: Iran versucht in Deutschland gegen Regimekritiker, aber auch gegen jüdische und israelische Institutionen vorzugehen. Nordkorea verstärkt in Europa seine Bemühungen, Wirtschaftsunternehmen durch eine Kombination aus Cyberkriminalität und Staatsspionage zu schaden, und auch China versucht immer wieder, durch Spionage an Informationen zu gelangen und bereitet möglicherweise auch Sabotageakte vor. Wenn es um politischen Einfluss geht, sollte man die Türkei nicht vergessen. Ein großer Teil der türkischen Diaspora lebt in Deutschland, daher hat die Regierung Erdogan ein erhebliches Interesse daran, durch Kampagnen Einfluss auf sie zu nehmen. Wir beobachten diese Entwicklungen schon seit einiger Zeit.

WELT: Greift Deutschland auch andere Länder hybrid an?

Gehringer: Von hybriden Angriffen würde ich nicht sprechen. Natürlich versucht auch Deutschland Einfluss zu nehmen. Wir versuchen, die Werte, für die wir stehen, in andere Länder auf der ganzen Welt zu bringen. Aber einerseits geschieht dies auf der Grundlage verfassungsrechtlicher Grundsätze, andererseits agiert Deutschland sehr zurückhaltend, defensiv und keineswegs aggressiv. Das ist also nicht mit Russland oder China zu vergleichen.

WELT: Wenn es um die Abwehr von Angriffen geht, hören wir immer wieder, dass andere Geheimdienste Deutschland mit wichtigen Informationen versorgen. Wie abhängig sind wir von unseren Partnern?

Gehringer: Die Partnerschaften, von denen wir leben, stehen teilweise auf sehr wackeligen Beinen, weil wir derzeit nicht in der Lage sind, uns im Bereich der Intelligenz einzubringen. Das muss man so deutlich sagen. Wir liefern äußerst wenig hilfreiche Informationen, sodass wir für andere Länder nicht unbedingt als interessanter Partner gelten. Darin müssen wir besser werden. Andererseits profitieren wir davon, aber ich denke, das kann weiter bröckeln. Zumindest was die USA betrifft. Die Logik von Donald Trump funktioniert nach dem Motto: Wenn du uns etwas geben kannst, dann geben wir dir etwas. Aber wenn man die Rechnung so betrachtet, sieht es für Deutschland nicht gut aus. Nach und nach konnten wir immer weniger vom Kuchen abbekommen.

WELT: Worüber machen Sie sich konkret Sorgen?

Gehringer: Wenn die US-Regierung eines Tages beschließt, dass wir keine Warnungen vor Terrorplänen, Informationen über Bedrohungen oder gar Truppenbewegungen mehr erhalten, wenn sie sagt, dass wir ihre Satellitendaten nicht mehr erhalten, dann sind wir eigentlich fast blind. Wir haben zum Beispiel nur sehr wenige eigene Satelliten. Das würde dann nicht ausreichen, um die Sicherheit langfristig zu gewährleisten. In diesen Zeiten müssen wir das realistisch sehen und in eine eigene Satelliteninfrastruktur investieren.

Ferdinand Gehringer und Johannes Steger haben kürzlich das Buch „Deutschland in der Not. Was passiert, wenn wir angegriffen werden“ veröffentlicht.

Politischer Redakteur Nicholas Walter berichtet für WELT über gesellschaftspolitische Entwicklungen im In- und Ausland.

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