Washington- Die amerikanische Regierung setzt ihren harten Kurs gegen den Drogenhandel fort: In der Nacht zum Freitag ließ Präsident Donald Trump (79) zum 17. Mal ein Boot mit mutmaßlichen Drogenschmugglern bombardieren. Laut Kriegsminister Pete Hegseth (45) starben drei Menschen und kein amerikanischer Soldat wurde verletzt.
Der Pentagon-Chef appellierte an die „Drogenterroristen“: „Wenn Sie am Leben bleiben wollen, hören Sie auf, mit Drogen zu handeln. Wenn Sie weiterhin mit tödlichen Drogen handeln, werden wir Sie töten.“
Der Angriff habe in internationalen Gewässern in der Karibik stattgefunden, fuhr Hegseth fort. Präsident Trumpf befahl den Militärschlag.
Nach dem Luftangriff explodierte das Drogenboot
Seit Wochen greifen amerikanische Streitkräfte immer wieder Boote an, die im Verdacht stehen, mit Drogen beladen zu sein. Trump hatte die Kartelle Anfang Oktober de facto den Krieg erklärt. Nach Angaben des Pentagons sind bei den Militärschlägen mindestens 69 Menschen ums Leben gekommen. Der Ansatz sorgt auch für Kritik. Aus Sicht von UN-Menschenrechtsexperten verstößt die US-Regierung gegen internationales Recht.
US-Kriegsminister Pete Hegseth (45)
Fakt ist aber: Die USA werden von einer Drogenschwemme überrollt, die eine Opioidkrise ausgelöst hat. Nach Angaben der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA ist die Horrorsubstanz Fentanyl die häufigste Todesursache bei US-Amerikanern im Alter von 18 bis 45 Jahren. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC starben im vergangenen Jahr rund 81.000 Menschen an einer Überdosis. Auf 100.000 Einwohner gerechnet sind das knapp 24 drogenbedingte Todesfälle. Zum Vergleich: In Deutschland starben nur 2,5 Menschen pro 100.000 Einwohner Drogen.
Venezuelas Diktator vermutet Sturzpläne
Washington wirft daher insbesondere Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die USA aktiv zu fördern und dadurch die Sicherheit der USA und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas Diktator Nicolás Maduro (62) spricht hingegen von illegalen „Hinrichtungen“ und vermutet Washingtons Pläne, ihn zu stürzen.
Verbündete: Venezuelas Diktator Nicolás Maduro (62, rechts) besuchte im Mai dieses Jahres Kremlherrscher Wladimir Putin (73) in Moskau
Der „Wall Street Journal“ berichtet, dass Trump hinter den Kulissen zuletzt Vorbehalte gegenüber einer Militäroffensive gegen Venezuela geäußert habe. Zuvor hatte er davon gesprochen, auch an Land gegen Drogenschmuggler vorgehen zu wollen. Seine Sprecherin Karoline Leavitt (28) sagte: „Der Präsident hat erklärt, dass er weiterhin gegen Drogenterroristen vorgehen wird, die mit illegalen Drogen handeln – alles andere ist Spekulation und sollte als solche behandelt werden.“
Allerdings scheint ein amerikanischer Angriff auf Venezuela nicht ausgeschlossen zu sein. Nur der US-Kongress kann einem anderen Land offiziell den Krieg erklären. Doch genau dieses Mitspracherecht des Parlaments verhinderten die Republikaner im Senat im Fall Venezuela – die Entscheidung fiel in der Nacht zum Freitag.
