Die Ukraine beschießt Ziele in Russland. Der ukrainische Regierungsvertreter wurde abgesetzt. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste auf einen Blick
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Zwei Wasserkraftwerke in der Ukraine fallen nach russischem Angriff aus
12.15 Uhr: Anfang der Woche wurden zwei Wasserkraftwerke in der Ukraine durch einen russischen Drohnenangriff so schwer beschädigt, dass sie komplett ausfielen. „Bis heute ist das gesamte Wasserkraftwerk von verheerenden Schäden betroffen“, erklärt das staatliche Energieunternehmen Ukrhydroenergo im Kurznachrichtendienst Telegram. Es sind erhebliche finanzielle Ressourcen und Anstrengungen erforderlich, um den Schaden zu beheben und den Betrieb wiederherzustellen.
Russische Streitkräfte griffen im März und April massiv die Energieinfrastruktur der Ukraine an. Die Ukraine, die vor Beginn der russischen Invasion ein Nettoexporteur von Strom war, muss nun ihre Importe steigern. Sie solle am Donnerstag gegenüber Mittwoch auf 16.699 Megawattstunden verdoppelt werden, teilte das Energieministerium in Kiew mit. „Heute wurden auf Wunsch der Ukraine bereits Notstromlieferungen aus Polen, Rumänien und der Slowakei durchgeführt.“ Auch in den abendlichen Spitzenzeiten des Stromverbrauchs steht Nothilfe zur Verfügung.
Ukrainische Geheimdienstkreise: Öllager in Russland getroffen
12.05 Uhr: Einem Insider zufolge haben Drohnen des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU zwei russische Öldepots in der Nähe von Anapa in der südrussischen Oblast Krasnodar getroffen. Aus Geheimdienstkreisen erfährt Reuters, dass große Brände ausgebrochen seien. Die Depots hätten als Umschlagplatz für Treibstofflieferungen an russische Truppen auf der nahegelegenen besetzten Halbinsel Krim gedient. Der Geheimdienst SBU werde das wirtschaftliche und logistische Kriegspotenzial Russlands weiter reduzieren, sagt der Insider.
Der ukrainische Regierungsabgeordnete Kubrakow wurde entlassen
10:42 Uhr: Das ukrainische Parlament hat den für den Wiederaufbau zuständigen stellvertretenden Regierungschef Olexander Kubrakow abgesetzt. Der 41-Jährige ist kein Gesprächspartner mehr von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Sie reiste eigens nach Kiew, um sich auf eine internationale Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine im Juni in Berlin vorzubereiten. Nach Angaben der deutschen Delegation wurde das Treffen abgesagt.
Kubrakow ist seit 2021 Minister für Infrastruktur und seit 2022 stellvertretender Ministerpräsident. Sein Ministerium war auch für die Kommunal- und Regionalpolitik zuständig. Unter den Bedingungen des russischen Angriffskrieges war er auch für die militärische Logistik verantwortlich.
Nach Informationen im Parlament sollen die Oberste Rada, Infrastruktur und kommunale Dienstleistungen wieder gemeinsam genutzt werden. Kubrakow schreibt auf Facebook, dass Premierminister Denys Schmyhal und die Fraktion der Präsidentenpartei „Diener des Volkes“ diese Entscheidungen nicht mit ihm besprochen hätten.
Das Parlament in Kiew stimmt dem Einsatz von Gefangenen an der Front zu
6:02 Uhr: Das ukrainische Parlament hat einen Gesetzentwurf verabschiedet, der den Einsatz von Gefangenen an der Front ermöglicht. Wie die Abgeordnete Olena Schuljak im Onlinedienst Facebook mitteilte, stimmten die Abgeordneten in Kiew in zweiter Lesung mit 279 Ja-Stimmen für das Projekt.
Als Gegenleistung für eine Amnestie ermöglicht dies den Einsatz inhaftierter Straftäter in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte an der Front. Laut Schuljak soll dies nur auf freiwilliger Basis geschehen. Zudem verbleiben den Betroffenen möglicherweise nur noch weniger als drei Jahre Gefängnisstrafe. Schwerverbrecher, die wegen mehrfacher Morde, Vergewaltigungen oder Angriffe auf die nationale Sicherheit inhaftiert sind, erhalten keine Chance.
Vor einem Einsatz werde auch der körperliche und geistige Zustand der Gefangenen überprüft, betont der Abgeordnete Schuljak. Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, muss es vom Parlamentspräsidenten und dem Präsidenten unterzeichnet werden.
Die Ukraine beschießt russische Ziele – Brände und Verletzte
5:48 Uhr: Nach Angaben russischer Quellen verursachte ein ukrainischer Drohnenangriff einen Brand in einer Raffinerie in der russischen Region Krasnodar. Etwa sechs Drohnen wurden abgeschossen, Trümmer fielen jedoch auf die Raffinerie in der Nähe des Dorfes Yurovka und lösten einen Brand aus, teilte die Regionalverwaltung über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Mehrere Panzer wurden beschädigt.