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Krater-Katastrophe: Busunglück in Trudering jährt sich zum 30. Mal

Krater-Katastrophe: Busunglück in Trudering jährt sich zum 30. Mal

Auch 30 Jahre später sind die Bilder unvergesslich. Beim Busunglück von Trudering am 20. September 1994 brach die Straße auf und ein Reisebus stürzte fast senkrecht in den Krater. Zwei Passagiere und ein Bauarbeiter starben, 36 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Krater war auf einer Münchner U-Bahn-Baustelle entstanden. Ursache war ein plötzlicher, starker Zustrom von Wasser und Schotter, der durch Risse im Boden entstanden war.

Der Untergrund der Landeshauptstadt besteht laut Bauamt aus zwei Schichten. Die obere Schicht ist wasserdurchlässig und enthält viel Grundwasser, die darunterliegende Schicht ist wasserundurchlässig und relativ stabil. Die Grenze zwischen diesen beiden Schichten war im Laufe der Zeit verschiedenen Witterungseinflüssen wie Frost und Trockenheit ausgesetzt. So entstanden die Risse – ähnlich wie sich Risse in ausgetrockneten Schlammpfützen bilden.

Das Anbohren der Risse von unten auf der U-Bahn-Baustelle und das dadurch eintretende Wasser waren vermutlich der auslösende Moment für den Einsturz.

Strengere Maßnahmen und neue Technologien

Der Fall führte dazu, dass die Regeln für den Tunnelbau in München verschärft wurden. Die Risse im Stadtteil Trudering waren mit den damals üblichen Erkundungsbohrungen nicht zu erkennen und das Unglück nicht vorhersehbar. Seitdem müssen unter anderem größere Abstände zwischen Tunneln und der Grenze zwischen den beiden Erdschichten eingehalten werden.

Heutige Technologien im modernen Tunnelbau, wie etwa bei der U5, die künftig bis Pasing führen wird, arbeiten mit fortschrittlichen, wasserdichten Tunnelschalen. Damit besteht kein Einsturzrisiko wie in Trudering mehr. Generell können Setzungen und nachfolgende Einstürze im Tunnelbau „nicht mit 100-prozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden“, heißt es aus dem Baureferat. „Dennoch kann das Risiko mit den heute verfügbaren Technologien auf ein Minimum reduziert werden.“

Schuldfrage blieb ungeklärt

Die Frage, wer die Schuld an dem Unglück trug, blieb weiterhin ungeklärt. Die Ermittlungen gegen Unbekannt wegen möglicher Planungsfehler beim Bau der U-Bahnlinie 2 wurden eingestellt. Ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung gegen drei Bauleiter und zwei Poliere wurde 1999 gegen eine Zahlung von 32.000 D-Mark eingestellt. Sie waren angeklagt worden, weil die Bauleiter sich zum Zeitpunkt des Unglücks auf dem Oktoberfest aufhielten und die Poliere die Gefahrenzone angeblich nicht schnell genug abgesperrt hätten.

Nach Angaben des Bauamts plant die Stadt zum 30. Jahrestag des Busunglücks am Freitag eine Kranzniederlegung am Gedenkstein am U-Bahnhof Trudering.

© dpa-infocom, dpa:240919-930-236699/1

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