„Das perfekte Abendessen“
Krankgeschriebener Lehrer gewinnt Kochshow – wo ist das Preisgeld?
Aktualisiert am 29.10.2025 – 17:53 UhrLesezeit: 3 Minuten
Er servierte Rinderfilet und libanesische Gerichte und gewann „The Perfect Dinner“. Das Problem: Der Beamte war krankgeschrieben. An seinem Preisgeld ist nun die FDP interessiert.
Der nordrhein-westfälische Landtag beschäftigt sich mit Sorge um den Fall einer krankgeschriebenen Lehrerin, die an zwei Kochshows teilgenommen haben soll. Die FDP-Opposition verlangt nun nähere Angaben zu den Preisgeldern, die der Pädagoge eingesammelt hat. Die Lehrerin gewann die Kochshow „Das perfekte Abendessen“ und hätte laut FDP-Abgeordneter Franziska Müller-Rech 3.000 Euro erhalten sollen. Die Liberalen wollen wissen, ob der Beamte dies als Einkünfte aus einer Nebenbeschäftigung angegeben hat.
„Ich bin Gymnasiallehrer und unterrichte Englisch und Geographie. Im Moment unterrichte ich mehr Englisch, weil es mehr braucht“, sagte der Lehrer letztes Jahr bei seinem Vox-Auftritt. Das Problem: Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) war der Mann zu diesem Zeitpunkt krankgeschrieben.
Die zuständige Bezirksregierung Köln hatte der dpa bestätigt, dass sie ein Disziplinarverfahren gegen den Mann eingeleitet habe. Nähere Angaben machte die Behörde aus personellen Gründen nicht.
Doch Fachanwältin Nicole Mutschke stellte in der „Bild“-Zeitung klar: „Wer krankgeschrieben ist, muss nicht unbedingt dauerhaft im Bett bleiben.“ Weiter erklärte der Arbeitsrechtsexperte: „Grundsätzlich ist alles erlaubt, was die Genesung nicht beeinträchtigt. Was konkret erlaubt ist, hängt also auch von der Krankheit ab. Auch Sport könnte gerade bei psychischen Erkrankungen ratsam sein.“ „Im Zweifel muss ein Gericht entscheiden“, ob die Teilnahme an Kochshows zulässig sei.
Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU) ging am Mittwoch im Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags nicht auf die konkrete Frage ein. Sie verwies auf das laufende Disziplinarverfahren gegen die Lehrerin. Dort wird alles von der Bezirksregierung Köln geklärt. Der Schulminister betonte mehrfach, dass aus Einzelfällen kein Generalverdacht abgeleitet werden dürfe: „Das schafft Misstrauen und Denunziation.“
