Berlin – Die Hoffnung auf stabile Krankenkassenbeiträge schwindet: Schon jetzt warnen die gesetzlichen Krankenkassen, dass die Beiträge im Jahr 2026 weiter steigen werden – obwohl die Bundesregierung mit einem milliardenschweren Sparpaket gegensteuern will.
Der Techniker-Krankenversicherung (TK) In einer Stellungnahme zur Anhörung zu den Gesetzesvorhaben im Bundestag am Montag machte er klar: Die geplanten Eingriffe „werden nicht ausreichen, um weitere Beitragserhöhungen im Jahr 2026 zu verhindern“. Auch der Spitzenverband der Betriebskrankenkassen (BKK) schlägt Alarm – viele Versicherte müssten sich auf neue Belastungen einstellen. Wegen der notwendigen Rücklagenauffüllung werden laut BKK „auch im kommenden Jahr einige Krankenkassen Beitragssatzanpassungen vornehmen müssen“.
Gesundheitsministerin Nina Warken (46, CDU) hat ein Sparpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro geschnürt. Ihr Ziel: den Zusatzbeitrag bei 2,9 Prozent zu stabilisieren. Doch der Plan droht zu scheitern.
Der GKV-Spitzenverband lobt einen „ersten richtigen Schritt“, warnt aber, dass dieser für stabile Beiträge keineswegs ausreiche. „Es ist davon auszugehen, dass zur weiteren Auffüllung der Rücklagen ein zusätzlicher Finanzbedarf von mindestens 0,1 Beitragssatzpunkten entsteht“, heißt es in der Stellungnahme zur Anhörung im Gesundheitsausschuss. „Insgesamt ist davon auszugehen, dass die tatsächlich erhobenen Zusatzbeitragssätze der Krankenkassen Anfang 2026 durchschnittlich über 3 Prozent liegen werden.“
Auch Arbeitgeber sehen schwarze Zahlen: Die geplanten Einsparungen bei Kliniken könnten deutlich geringer ausfallen. „Es konterkariert den geplanten Spareffekt“, sagt die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Statt der geplanten 1,8 Milliarden Euro werden am Ende nur 1,3 Milliarden Euro zusammenkommen, warnt die AOK.
Die Pläne von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) sehen Ausgabenkürzungen vor allem bei Kliniken vor
Der Protest aus der Krankenhausbranche ist laut: Verdi warnt davor, dass die Sparpläne die Gesundheitsversorgung gefährden und die wirtschaftliche Not der Krankenhäuser verschärfen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft geht sogar noch weiter: Die Pläne seien „völlig unangemessen und inakzeptabel“.
► Die Befürchtung: Wenn die Energie- und Materialkosten steigen, könnten Krankenhäuser gezwungen sein, Personal einzusparen – mit fatalen Folgen für Patienten und Pflegepersonal.
