Nachrichtenportal Deutschland

Kostenwahnsinn: Allein die Modelle für neue Uniformen kosten in der Politik 5 Millionen Euro

Generalinspekteur Carsten Breuer (60) berief am Dienstag seine wichtigsten Soldaten ins Verteidigungsministerium. Bei der Ernennung ging es nicht um Russland und die Kriegsgefahr, sondern um Modethemen.

Der ranghöchste Soldat führte den Inspektoren von Heer, Marine und Luftwaffe die neuen Paradeuniformen vor. Zur Besichtigung wurden verschiedene Modelle auf Puppenkörpern aufgereiht.

Der Heeresinspekteur Alfons Mais (62) soll angemerkt haben, dass die neue Kleidung den allermeisten seiner Soldaten nicht besonders wichtig sei. Denn sie tragen im Alltag die Tarn-Kampfuniform. Den sogenannten Dienstanzug gibt es nur für repräsentative Termine. Nach Angaben der Bundeswehr wird diese „außerhalb militärischer Einrichtungen als Paradeuniform und innerhalb militärischer Einrichtungen bei offiziellen Anlässen (Appelle, Gelübde)“ getragen. Dazu gehören: Jacke, Hose, Bluse/Hemd, Pullover, Mantel, Schuhe, Kopfbedeckung.

Das Ministerium beantragte beim Haushaltsausschuss 825 Millionen Euro. Die Abgeordneten reagierten schockiert und kritisierten die hohen Kosten, zumal es der Truppe an Waffen und Munition mangele. Das Repräsentantenhaus von Minister Boris Pistorius (64, SPD) beharrt trotz des Widerstands des Parlaments auf dem Modeprojekt.

► Das Ministerium will bis 2032 293.300 Soldaten (einschließlich Reservisten) mit neuen Uniformen ausstatten.

Allein die Entwicklung der neuen Designs kostete viel Geld: „Rund fünf Millionen Euro wurden für die Herstellung verschiedener Prototypen von Unternehmen der Textilindustrie bezahlt“, sagte ein Ministeriumssprecher zu BILD.

► Laut Ministerium steht der Stückpreis noch nicht fest. Doch die geforderten Kosten dividiert durch die Anzahl der Soldaten belaufen sich auf rund 2.800 Euro.

Wie die neuen Uniformen eigentlich aussehen sollen, war bei der Ernennung des Generalinspekteurs nicht geklärt. „Die genauen Details der Uniformen stehen noch nicht fest“, teilte das Ministerium mit. Nach BILD-Informationen werden vor allem in der Armee Details wie Brustschlitze für die weibliche Variante und aufgesetzte oder versteckte Taschen diskutiert.

CDU-Haushaltsexperte Ingo Gädechens (64) kritisierte: „Minister Boris Pistorius hat offensichtlich die Kontrolle über das Ministerium verloren.“

Die mobile Version verlassen