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Konzentrieren Sie sich erneut auf den Asternweg in Kaiserslautern

„Generell ist es gut, dass Aufmerksamkeit auf das Leben der Menschen in Deutschland gelenkt wird“, sagt Frauke Neugebauer über die Dokumentation des Fernsehsenders Vox über den Astern Trail. Sie ist Geschäftsführerin des Arbeits- und Sozialpädagogischen Zentrums (ASZ) in Kaiserslautern. Das ASZ ist seit vielen Jahren Anlaufstelle für Menschen, die im und um den Asternweg leben. „Allerdings“, fügt sie hinzu, „wurden in der Dokumentation auch einige Kinder gezeigt.“ Neugebauer sieht das kritisch. Sie befürchtet, dass die Dokumentationen zu einer Stigmatisierung führen.
















Bei den Wohnblöcken im Nordosten Kaiserslauterns handelt es sich um sogenannte Einfachwohnungen, die von der Stadt als Notunterkünfte vorgesehen sind. Sie richten sich an Menschen, die von der Obdachlosigkeit bedroht sind. Einige der Wohnungen verfügen weder über Dusche noch Zentralheizung.

Kaiserslautern saniert Wohnblöcke im Hotspot-Viertel

„Es ist viel passiert“, sagt Barbara Sprengard. Sie arbeitet seit mehr als 30 Jahren bei ASZ. Auch Sprengard begrüßt die gestiegene Aufmerksamkeit der letzten zehn Jahre. Die Stadt erkannte, dass die Menschen Unterstützung brauchten. Diese Unterstützung erfolgt zum einen durch das Angebot des ASZ. Und: „Die Lebensbedingungen der Menschen haben sich teilweise verbessert.“



Asternweg, der Brennpunktbezirk: Als Anlaufstelle dient das Arbeits- und Sozialpädagogische Zentrum (ASZ) Kaiserslautern. Dort arbeiten Clemens Hildebrandt, Frauke Neugebauer (Geschäftsführerin) und Barbara Sprengard.



SWR



Tatsächlich hat die Stadt Kaiserslautern ganze Wohnblöcke und Dutzende Wohnungen am Asternweg und den angrenzenden Straßen saniert. Seit April dieses Jahres steht an der Mennonitenstraße ein Neubau, der insgesamt 44 Notunterkünfte beherbergt. Und es sind noch weitere Pläne offen. Nach Angaben der Stadt besteht das Ziel darin, mehrere weitere Wohnblöcke in der Gegend zu sanieren.

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Die Menschen im Asternweg haben weniger Vertrauen zueinander

„Dass manche Menschen nach der Zuweisung in eine der Notunterkünfte ihre Wohnung nicht verlassen wollen, stellt ein Dilemma dar“, sagte ein Sprecher der Stadt Kaiserslautern. „Viele Bewohner empfinden das soziale Umfeld und das Miteinander als positiv und wollen gar nicht mehr weg.“

Auch die Experten des ASZ bestätigen diese Beobachtung. Aus Sicht des Sozialarbeiters Sprengard ist es nicht unbedingt die renovierte Wohnung, die die Menschen in der Gegend besonders dringend brauchen. „Die Leute brauchen tatsächlich einen Schub an Selbstvertrauen“, sagt Sprengard. Denn viele haben in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht, etwa mit den Behörden. Sie würden im Voraus abgewertet – aufgrund ihrer Wohnadresse. „Wie alle anderen Menschen haben sie ihre Qualitäten und Fähigkeiten, aber sie sind möglicherweise zunächst weniger selbstbewusst.“

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