München – Konstantin Wecker wird mindestens einen Monat lang nicht auf der Bühne stehen: Der Münchner Liedermacher muss krankheitsbedingt alle Novembertermine seiner „Songs of My Life“-Tour absagen.
Wecker könne aufgrund einer neurologischen Erkrankung derzeit nicht auftreten, teilte sein Büro mit. Betroffen sind 14 Vorstellungen, darunter in Berlin, Koblenz und Saarbrücken. Was als nächstes passiert, bleibt abzuwarten.
Wecker ist seit Jahrzehnten einer der bekanntesten deutschen Liedermacher. Von der Kabarettszene Ende der 1960er Jahre gelangte der Künstler in die großen Säle.
Noch unklar: ob die Tour im Dezember fortgesetzt wird
Die Veranstalter versuchen Ausweichtermine zu finden, doch der Tourkalender für das kommende Jahr ist bereits knapp. Die Fans sollen ihr Geld zurückbekommen, wenn keine Nachholtermine gefunden werden können.
Ob Wecker im Dezember wieder auf die Bühne gehen kann, ist unklar. Der Musiker hatte bereits im Sommer offenbart, dass er an einer Nervenschädigung in der linken Hand leide – eine Folge jahrelangen Alkoholmissbrauchs, wie er selbst sagte.
Konstantin Wecker: „Es wurde von Woche zu Woche schlimmer“
Vor einigen Monaten sprach Konstantin Wecker in der „Süddeutschen Zeitung“ offen über seine Krankheit: „Es wurde von Woche zu Woche schlimmer.“
Der Songwriter, der mit seinen Texten Generationen berührte, hat drei Jahre lang nicht richtig Klavier gespielt. Der Musiker nahm die Misserfolge zunächst nicht ernst und hielt sie für „schlechte Tage“. Doch die Probleme verschwanden nicht – sie wurden schlimmer.
Mit seiner aktuellen Tournee „Songs of My Life“ blickt Wecker auf fünf Jahrzehnte Bühnenkarriere zurück – nun muss die Reise vorerst anhalten
Schließlich suchte der Musiker einen Arzt auf. Bisher hat er keine eindeutige Diagnose erhalten, es ist jedoch klar, dass er an einer Schädigung mehrerer Nerven leidet. Wecker: „Ich bin überzeugt, dass der ständige Konsum des Nervengifts Alkohol zu meiner Erkrankung geführt hat.“
Besonders hart für den Künstler: Eine Heilung ist unmöglich. Am Klavier erschafft Wecker nur „ganz einfache Melodien – wie ein Kind, wie ein Anfänger. Mehr geht nicht.“
Der Musiker ist seit drei Jahren nüchtern. Doch heute spürt er täglich die bitteren Folgen seines früheren Lebensstils.
