Verteidigung hatte Jugendstrafe beantragt
Die Staatsanwaltschaft hatte nach Erwachsenenstrafrecht eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert, die Verteidigung nach Jugendstrafrecht acht Jahre. Im Prozess hatte ein psychiatrischer Gutachter dem Angeklagten Entwicklungsdefizite und einen Mangel an emotionaler Reife festgestellt. Das Gericht wandte wegen verzögerter Reife das Jugendstrafrecht an, ging aber über die Höchststrafe von zehn Jahren hinaus, weil es die besondere Schwere der Schuld feststellte. Er habe zwei Mordtaten begangen, große kriminelle Energie gezeigt und seinen Tötungsvorsatz konsequent und zielstrebig ausgeführt, hieß es in der Urteilsbegründung.
Die Anwältin des Mannes sagte nach der Urteilsverkündung, sie halte es grundsätzlich für richtig, dass ihr Mandant nach Jugendstrafrecht verurteilt worden sei.“Beim Angeklagten sei es zwar so, dass er beruflich sehr erfolgreich und auch sehr konsequent gewesen sei, andererseits aber gebe es in seiner Entwicklung, in seinem schulischen Werdegang und in seinen familiären Beziehungen viele Aspekte, die darauf schließen ließen, dass er noch nicht erwachsen sei.„
Die Verteidigung kündigte allerdings Berufung an. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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Darüber berichten wir heute auch in den OWL-Lokalnachrichten.
