Knöchel ist ein großes Problem
Zverev wird nach dem Debakel gegen Sinner untersucht
2. November 2025, 8:49 Uhr
Der deutsche Tennisstar Alexander Zverev kassierte bei einer 0:6, 1:6-Niederlage gegen den italienischen Superstar Jannik Sinner seine schwerste Ohrfeige seit 2014. Der Knöchel ist dick und Zverev reist zu Untersuchungen nach München – kurz vor zwei wichtigen Ereignissen.
Völlig erschöpft und mit geschwollenem Knöchel schleppte sich Alexander Zverev in Richtung Umkleidekabine. Der deutsche Tennisprofi wandte sich ein letztes Mal an das Pariser Publikum und hob zum Abschied fast entschuldigend die Hand. Beim Stand von 0:6, 1:6 erlebte der Weltranglistendritte im Masters-Halbfinale gegen Jannik Sinner ein Debakel und seine deutlichste Niederlage seit 2014.
Kurz vor den ATP Finals am kommenden Wochenende in Turin plagen den Hamburger neue Verletzungssorgen. Zverevs Teilnahme am Top-Acht-Turnier und dem Davis-Cup-Finale Ende November scheint nicht gefährdet. Aber er wird für den Sprint zum Jahresende sicherlich nicht in Topform sein.
„Leider war er gestern nach dem Match extrem geschwollen“, berichtete Zverev bei Sky über seine Verletzung am rechten Knöchel. Das kräftezehrende Viertelfinale gegen Angstgegner Daniil Medvedev hat seine Spuren hinterlassen. „Ich konnte mich nicht hundertprozentig bewegen und konnte mich beim Aufschlag nicht richtig abstoßen“, fuhr der 28-Jährige fort.
Zverev spielt seit Januar mit Schmerzen
Gegen Sinner war der Deutsche praktisch nicht präsent und ertrug die Demütigung nahezu widerstandslos. Beim Seitenwechsel brach der Hamburger erschöpft auf der Bank zusammen. Im zweiten Satz rief er schließlich den Turnierarzt an und verlangte Schmerzmittel. Als die Wirkung eintrat, war die Niederlage bereits nach 62 Minuten besiegelt.
Wie schwerwiegend ist die Knöchelverletzung? „Ich werde wahrscheinlich nach München fliegen, um zu meinem Arzt zu gehen, der mein Sprunggelenk operiert hat“, kündigte Zverev mit Blick auf den Bänderriss im Sprunggelenk aus dem Jahr 2022 an. „Ich werde mit ihm schauen, was es ist und ob wir etwas dagegen tun können, ob wir vielleicht etwas spritzen können und irgendwann komme ich nach Turin.“
Verletzungen haben den Deutschen die ganze Saison über begleitet. Manchmal lag es am Rücken, manchmal schmerzte seine Schulter oder er hatte Schmerzen im Zeh. „Das letzte Mal, dass ich ein Turnier ohne Schmerzen gespielt habe, waren die Australian Open“, verriet Zverev kürzlich und beklagte erneut den vollen Terminkalender.
Zverev: „Körperlich und geistig nicht einfach“
Der nächste gesundheitliche Rückschlag trifft ihn zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Nach Enttäuschungen bei den US Open und den darauffolgenden Turnieren in Asien spielt Zverev zuletzt wieder besser. In Wien scheiterte er Ende Oktober erst im Finale an Sinner. Und auch das Erreichen des Halbfinales in Paris war ein Erfolg.
Doch statt Optimismus mehren sich nun die Zweifel an einem erfolgreichen Jahresabschluss. Auch Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann dürfte die Verletzung mit großer Sorge beobachten. Schließlich soll Zverev die deutsche Mannschaft Ende November in Bologna zum ersten Titel seit 1993 führen.
„Er hatte in den letzten Monaten einen stressigen Turnierplan. Es ist körperlich und geistig nicht einfach. Ich hoffe, dass er in Turin wieder fit wird“, sagte Sinner, für den es derzeit nicht besser laufen könnte.
