Klub-Ikone war „einer der Guten“
BVB-Legende „Teddy“ de Beer ist tot
01.01.2025, 18:59 Uhr
Seit knapp vier Jahrzehnten ist Wolfgang „Teddy“ de Beer Borussia Dortmund tief verbunden, als Spieler, Trainer und weit über Funktionen hinaus. Nun ist die Klubikone im Alter von 60 Jahren verstorben.
Borussia Dortmund und der deutsche Fußball trauern um Wolfgang „Teddy“ de Beer. Wie der Klub am Neujahrstag bekannt gab, ist der ehemalige Torwart am 30. Dezember vergangenen Jahres „plötzlich und unerwartet“ im Alter von 60 Jahren verstorben. „Sein Tod macht uns alle sprachlos“, schreibt der Bundesligist. Die BVB-Familie ist mit ihren Gedanken bei „Teddys“ Frau Jutta, den Kindern Jana und Lea und allen, die ihm nahestanden.“
De Beer gewann mit dem BVB zahlreiche Titel: 1997 wurde er als zweiter Torwart Champions-League-Sieger, 1989 hütete der ehemalige U21-Nationalspieler (1 Länderspiel) beim Pokalsieg das Dortmunder Tor, Mitte der Neunziger feierte de Beer mit dem Klub, zu dem er 1986 vom MSV Duisburg gewechselt war, zweimal die deutsche Meisterschaft.
De Beer war zunächst Stammtorwart, Anfang der 1990er-Jahre verbannte ihn der damalige Trainer Ottmar Hitzfeld nach zwei krachenden Pleiten ins zweite Glied, zunächst hinter Stefan Klos, später hinter Jens Lehmann. In seiner Zeit erlebte und gestaltete de Beer den Weg des Klubs, der in der Saison vor seiner Ankunft nur in einer dramatischen Relegation den Abstieg in die zweite Liga vermieden hatte, hin zu einem etablierten europäischen Großklub mit.
„Teddy war einer der Guten“
An 9 der 16 großen Titel des Klubs sei der Westfale beteiligt gewesen, schreibt der BVB. Später arbeitete de Beer nach seinem Karriereende 2001 16 Jahre lang als Torwarttrainer bei „seinem“ Klub – unter anderem unter Thomas Tuchel, Jürgen Klopp und Matthias Sammer. Zuletzt war die Klub-Legende „leidenschaftlich“ als Fanbetreuer für den BVB tätig.
„‚Teddy‘ war einer der Guten. Auf dem Platz, aber vor allem auch abseits des grünen Rasens. Ein Mann zum Anfassen. Zutiefst geerdet. Mit seinem Puls, seinem Herzen und seiner vollen Aufmerksamkeit immer ganz nah an den Menschen, ein guter, positiver Zuhörer“, heißt es im Nachruf des Klubs. „Jemand, den man immer um sich haben wollte.“
Der ehemalige Dortmunder Kevin Großkreutz verabschiedete sich rührend von de Beer: „Mach es gut, mein Freund“, schrieb der Weltmeister und Dortmunder Meisterspieler – und postete eine Kollage aus zwei Bildern aus mehreren Dekaden, die Großkreutz und de Beer zeigen – als kleiner Fan mit seinem Star und viele Jahre später Arm in Arm. Am morgigen Donnerstag hätte „Teddy“ de Beer seinen 61. Geburtstag gefeiert.