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Klinik mit 770 Mitarbeitern und 17.000 Patienten pro Jahr geht in Konkurs | Regional

Berlin – Rund 17.000 Patienten, 8.500 Operationen und 26.000 Notfallbehandlungen pro Jahr reichten nicht aus. Obwohl drei Viertel der Patienten das Krankenhaus weiterempfehlen, ging die Berliner Park-Klinik Weißensee in die Pleite.

Das erst 1997 gegründete Haus verfügt über mehr als 350 Betten, fünf zertifizierte Zentren, zehn Fachabteilungen und 770 Mitarbeiter. Wie der Betreiber Park-Klinik Weißensee GmbH mitteilt, befinden sich das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften, das Medizinische Versorgungszentrum und die Park-Klinik Küchen, seit Anfang Oktober in einem Eigenverwaltungsverfahren.

Deshalb ging die Klinik in Konkurs

Zu den Gründen dafür Insolvenz sagt eine Sprecherin des Klinikums zu BILD: „Der Kostenanstieg, den wir seit der Corona-Pandemie in allen Bereichen in Deutschland feststellen, wirkt sich auch auf unsere Kosten aus, die im oder durch den Betrieb eines Krankenhauses entstehen.“ Krankenhaus „Es geht um Medikamente, Verbrauchsmaterialien oder Gebäudeinstandhaltung. Einnahmen der Krankenkassen und des Berliner Senats könnten die Ausgaben nicht decken.“

Trotz Tausender Patienten pro Jahr konnte die Insolvenz der Klinik nicht verhindert werden

Foto: Klaus Heymach/Park-Klinik Weißensee

Insolvenz in Eigenverwaltung

Das zuständige Amtsgericht in Berlin ordnete eine vorübergehende Eigenverwaltung an, um eine Sanierung bei laufendem Krankenhausbetrieb zu ermöglichen. Die Kliniksprecherin sagte zu BILD: „Der Krankenhausbetrieb ist nicht beeinträchtigt und unsere Patienten erhalten weiterhin die volle Behandlung.“

Alle 770 Mitarbeiter wurden informiert. Der Agentur für Arbeit übernimmt die Lohnzahlungen für die ersten drei Monate. Die Zahlungspflicht würde dann wieder an die Klinik fallen, die auch Medizinstudierende der Charité im Praktischen Jahr ausbildet.

Sanierungskonzept wird entwickelt

Derzeit arbeitet das Management mit einer Unternehmensberatung aus Frankfurt an einem Restrukturierungskonzept. Durch strukturelle Anpassungen solle die Klinik gestärkt aus der Situation hervorgehen, heißt es. „Wir werden diese Konzepte zunächst mit unseren Mitarbeitern besprechen, da die notwendigen Schritte nur gemeinsam mit ihnen umgesetzt werden können“, sagte die Sprecherin.

Eine Prüfung soll klären, ob die Pläne eine langfristige Fortführung des Betriebs unterstützen können. Das Gericht und die Gläubiger müssen letztlich das Sanierungskonzept bestätigen.

Auch für andere Krankenhäuser in Deutschland sieht die Zukunft derzeit nicht gut aus. In Hornbach 87 Mitarbeiter der dortigen Parkklinik bangen um ihren Arbeitsplatzin Ingolstadt musste man sein Insolvenz einer Privatklinik registrieren.

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