Kiew grinst trotz Feuer
Russisches Munitionsdepot brennt offenbar
18.09.2024, 11:28 Uhr
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Erneut scheint ein ukrainischer Drohnenangriff erfolgreich gewesen zu sein. In einem Munitionsdepot in der russischen Kleinstadt Toropets brach Medienberichten zufolge ein Feuer aus. Der Gouverneur sagt, alles sei unter Kontrolle, es würden aber weiterhin Evakuierungen durchgeführt.
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat russischen Quellen zufolge in der russischen Region Twer einen Brand ausgelöst. Trümmer einer zerstörten ukrainischen Drohne hätten in der Stadt Toropets einen Brand verursacht und eine teilweise Evakuierung der Bewohner erforderlich gemacht, sagte der Gouverneur der Region, Igor Rudenya, auf Telegram. Die Feuerwehr versuche derzeit, den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Russische Luftabwehreinheiten seien noch immer damit beschäftigt, einen „massiven Drohnenangriff“ auf die Stadt abzuwehren, so Rudenja weiter. Die Lage sei allerdings unter Kontrolle. Aus Sicherheitsgründen sei allerdings „eine Teilevakuierung der Bewohner“ angeordnet worden. Was genau brennt, sagte er nicht.
Medienberichten zufolge brach das Feuer nach Drohnenangriffen in einem Munitionsdepot aus. In der Kleinstadt mit etwas mehr als 11.000 Einwohnern soll sich ein russisches Arsenal zur Lagerung von Raketen, Munition und Sprengstoff befinden, heißt es in einem Bericht der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA aus dem Jahr 2018. Dem ukrainischen Journalisten Illia Ponomarenko zufolge können in dem Depot rund 30.000 Tonnen Munition gelagert werden. Daten der Nasa bestätigen, dass es in der Region derzeit zu einem Großbrand kommt.
Eine Quelle im ukrainischen Geheimdienst SBU bestätigte laut Kyiv Independent den Angriff auf das Lagerhaus. Dort seien ballistische Raketen, darunter Iskander, Flugabwehrraketen, Artilleriemunition und Gleitbomben gelagert worden. Der Angriff habe „buchstäblich ein großes Lagerhaus der Hauptdirektion für Raketen und Artillerie des russischen Verteidigungsministeriums ausgelöscht“, wurde die Geheimdienstquelle zitiert. Nach dem Einschlag der ukrainischen Drohnen habe es „eine extrem starke Detonation“ gegeben. „Die SBU arbeitet gemeinsam mit ihren Kollegen aus den Streitkräften weiterhin daran, das Raketenpotenzial des Feindes, mit dem er ukrainische Städte zerstört, systematisch zu reduzieren.“ Es gebe Pläne, ähnliche Angriffe auf andere russische Militäreinrichtungen durchzuführen.
Dutzende Drohnen über Russland
Fast täglich wird in Moskau über ukrainische Drohnenangriffe berichtet. Auch aus Russland wurden in der Nacht Drohnenangriffe auf mehrere Regionen gemeldet. Die Luftabwehr habe 54 ukrainische Drohnen über fünf russischen Regionen zerstört, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Hälfte der Drohnen sei über der Grenzregion Kursk abgeschossen worden, der Rest über den Grenzregionen Brjansk und Belgorod sowie den westlichen Regionen Smolensk und Orjol. Die Region Twer nordwestlich von Moskau erwähnte die Agentur nicht.
Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, äußerte sich zu den Bränden. Er teilte ein Video, das das brennende Depot zeigen soll, mit dem Kommentar: „Russlands Entmilitarisierung ist notwendig, um den Terror zu beenden.“