Kiel. Chorleiter Sören Schröder gab Max Mutzke hinter der Bühne ein Versprechen und setzte sich damit ein echtes Ziel. „Ich habe ihm versprochen, ihm den verrücktesten Publikumsmagneten des Jahres zu bereiten“, sagte der Projektleiter der Mitsing-Veranstaltungsreihe „Deine Stadt singt“ im Halbkreis der Open-Air-Bühne an der Krusenkoppel.
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Die sechste Ausgabe des Kieler Konzerts gegen die Kälte ist ausverkauft. Rund 2.000 Gäste waren zur Open-Air-Benefizveranstaltung der Kieler Stadtmission für Obdachlose gekommen und folgten Schröders Anweisungen mit energischem Gesang.
Tolle Atmosphäre von Anfang an
Das Mitsingen hat einen wunderbar selbstironischen Charakter, wenn beispielsweise Übergänge vorher einstudiert werden oder Rap-Parts zu „Astronaut“ (Sido und Andreas Bourani) verpatzt werden. Das kommt der tollen Stimmung von Anfang an zusätzlich zugute und das Motto „Die Krusenkoppel singt!“ wird erfüllt.
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Minuten später lobt Max Mutzke die Leistung von Schröder und dem Publikum: „Er hätte auch nach uns spielen können.“ Mutzke ist mit seiner vierköpfigen Band bereits zum dritten Mal beim Konzert gegen die Kälte dabei, und auch hier erweist sich der Schwarzwälder als passabler Entertainer. Bei „Marie“ initiiert er die Chöre, bei „Wunschlos süchtig“ teilt er sie in Sitzgruppen auf. Seine außergewöhnlich gefühlvolle Stimme wird immer wieder beklatscht. Bei der romantischen Nummer „Schwarz auf Weiß“ erreicht Mutzkes Stimme höchste Tonlagen, wirkt fragil, bleibt aber stabil. Das schwungvolle „Unsere Nacht“ mit seinem Funk-Einfluss offenbart das musikalisch vielseitige Potenzial von Mutzke und der Band.
Die Stimmung erreicht neue Höhen
Zwischendurch schlägt Mutzke zu passenden Anlässen auch mal ernste Töne an, erinnert daran, wie „privilegiert wir sind und dass auch Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist.“ Mit den emotionalen Nummern „Unconditional“ und „Whiskey Baby“ (Beschäftigung mit Sucht und seiner Kindheit mit der alkoholkranken Mutter) aus seinem neuen Album „XX“ berührt uns der Musiker dann tief, während die Stimmung an der Krusenkoppel neue Höhen erreicht.
Während weitere Lieder („Giganten“, „Königreich“) gespielt werden, mehrere Gäste im Sekundentakt das lebensgroße Spendenschwein auf der Bühne füttern, Mutzke stets zurückklatscht und sein Durchbruchshit „Can’t Wait Until Tonight“ den Publikumschor erneut in Schwung bringt. Auf solche Gänsehautmomente dürfen wir auch im nächsten Jahr hoffen. Am 20. September 2025 wird Stefanie Heinzmann die Open-Air-Bühne betreten.
CN