Sportgeschäftsführer ordnet die sportliche Situation ein
Die Profis gehen mit einer Niederlage in die Länderspielpause; Generell haben sie nur eines der letzten zehn Ligaspiele gewonnen. Zwei Tage nach dem Spiel gegen den VfL Bochum nahm sich Sportdirektor Benjamin Kessel im Interview mit eintracht.com Zeit für ein paar Fragen.
Benjamin, du wolltest nach dem Bochum-Spiel die Emotionen sacken lassen und dir die Zeit nehmen, das Spiel in Ruhe zu analysieren. Was ist dabei herausgekommen?
„Ich habe direkt nach dem Spiel gesagt, dass wir eine ordentliche Leistung gezeigt haben. Wir haben gute Chancen ausgelassen, ein normales Tor wurde uns verwehrt und bei den beiden Gegentoren haben wir individuelle Fehler gemacht. Leider war es nicht das erste Mal, dass wir dafür bestraft wurden. Wir müssen schnell daraus lernen, denn mit der gezeigten Leistung hätten wir uns belohnen können.“
Lediglich ein Sieg aus den letzten acht Ligaspielen ließ uns in die Abstiegszone abrutschen. Wie beurteilen Sie die aktuelle sportliche Situation?
„Es ist auf jeden Fall so, dass unsere Punkteausbeute in den letzten Wochen mit der eines direkten Absteigers vergleichbar ist – da müssen wir uns nicht geschlagen geben. Klar ist, dass wir intern – gemeinsam mit dem Trainerteam – ehrlich darüber diskutieren mussten, wie wir aus dieser Situation herauskommen. Das haben wir getan.“
Meiner Meinung nach gibt es erklärbare Gründe, aber es gibt auch Probleme, die wir in den letzten Wochen immer wieder nicht lösen konnten. Ich denke dabei vor allem an unsere Boxverteidigung und unsere defensive Stabilität im Allgemeinen. Jeder Einzelne muss aus den ersten Wochen der Saison wieder an seine Leistungsgrenze kommen, denn nur so können wir richtig gute Leistungen erbringen. Für mich besteht kein Zweifel daran, dass wir in dieser Liga konkurrenzfähig sind – vor allem, wenn alle mitmachen.“
Das war in den letzten Wochen nicht immer der Fall. Ist das für Sie einer der Gründe, warum zuletzt kaum Punkte geholt wurden?
„Die Verletzungen haben uns wehgetan und wir konnten sie nicht immer ausreichend kompensieren – vor allem in der Abwehr hatten wir ständig Ausfälle und mussten immer wieder wechseln. Daher freue ich mich, dass Lukas Frenkert nach der Länderspielpause wieder fit ist – er stand bereits gegen Bochum im Kader Lino Tempelmann wird in diesem Jahr zurückkehren, da er sich in München eingehenden Untersuchungen unterzieht und voraussichtlich mehrere Wochen ausfallen wird.
Die Verletzungen und Sperren haben uns hart getroffen, aber sie sollten nicht als Ausrede dienen. Auch für Letzteres sind wir selbst verantwortlich. Wir haben einige Themen definiert, die wir eindeutig verbessern müssen. Wir erwarten vom Team und allen Beteiligten, dass sie dies entschlossen angehen.“
Nächste Woche geht es zur formstarken Hertha, es folgen noch drei Heimspiele im Jahr 2025. Wie blicken Sie auf das Jahresende?
„Wir sollten uns ausschließlich auf unsere Leistung konzentrieren. Wir brauchen schnell Punkte – unabhängig vom Gegner. Ich habe weiterhin großes Vertrauen in die Qualität der Mannschaft und den Glauben an unser Trainerteam. Wir alle haben die gemeinsame Verantwortung, Ergebnisse zu liefern und wieder für Stimmung bei der Eintracht zu sorgen. Das Trainerteam um Heiner, die Mannschaft auf dem Platz und wir in der sportlichen Leitung.“
