Weimar – Ein Video des ehemaligen FDP-Politikers Thomas Kemmerich (60) sorgt derzeit für Aufsehen. In dem Clip, den er am Montag auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlichte, schildert Thüringens Kurzzeit-Ministerpräsident (5. Februar bis 4. März 2020) einen Vorfall, der sich nach eigenen Angaben am vergangenen Sonntag in Weimar ereignete.
„Weil du Thomas Kemmerich bist“
Kemmerich, heute Chef der Neuen Politischen „Team Freedom“-Bewegung Die frühere AfD-Chefin Frauke Petry (50) berichtet, er wolle mit seinem Sohn in einem Restaurant zu Mittag essen.
Doch kaum hatte er Platz genommen, kam der Serviceleiter auf ihn zu – mit einer klaren Ansage: „Wir werden Sie hier nicht bedienen.“ Auf die Frage, warum nicht, antwortete der Mann: „Weil Sie Thomas Kemmerich sind.“
Kemmerich zeigt sich in dem Video empört: „Ich war völlig perplex, völlig schockiert. Anscheinend kann man in diesem Land nicht mehr überall hingehen und sagen, was man denkt.“ Und weiter: „Wenn wir dieser Entwicklung nicht entgegenwirken, sind wir auf einem sehr schlechten Weg.“ Der Satz „Du wirst hier nicht bedient“ erinnere ihn an „dunkle Zeiten in Deutschland“.
▶ Nach BILD-Informationen ereignete sich der Vorfall in der ältesten Gaststätte Weimars, dem 1540 gegründeten Gasthof „Zum Schwarzen Bären“.
Die Traditionsgaststätte „Zum Schwarzen Bären“ in Weimar gibt es seit 1540
Auf Nachfrage von BILD bestand das Unternehmen zunächst auf eine schriftliche Anfrage, ließ diese jedoch unbeantwortet. Am Nachmittag erreichte BILD schließlich Geschäftsführer Konrad Irmisch. Er bestritt den Vorfall nicht, wollte sich darüber hinaus aber „nicht äußern“.
Erst im April 2022 übernahm Irmisch den Gasthof als Pächter. Der gelernte Umweltingenieur engagiert sich auch kommunalpolitisch für das „Bürgerbündnis WeimarWerk“.
„Kein Kommentar!“ Konrad Irmisch, Betreiber des Gasthauses „Zum Schwarzen Bären“ in Weimar
Geteilte Reaktionen online
Die Meinungen zu dem inzwischen tausendfach kommentierten Video gehen weit auseinander. Viele Nutzer solidarisieren sich mit dem ehemaligen FDP-Mann Kemmerich, zeigen Unverständnis für das Verhalten des Restaurants und fordern Kemmerich auf, den Namen des Restaurants zu nennen.
Andere entgegnen: Es gehöre gerade zum Wesen der Meinungsfreiheit, dass ein Gastwirt auch darüber entscheiden dürfe, wen er in seinem Haus bewirte – oder nicht.
