Die Regierung von Donald Trump will es Migranten immer schwerer machen, ins Land zu kommen. Botschaften und Konsulate sollten künftig noch genauer prüfen, ob ein Visumantragsteller beispielsweise aufgrund von Vorerkrankungen oder Übergewicht zu einer gefühlten Belastung für die USA werden könnte.
Capital Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE-Zentralredaktion
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Zu diesem Zweck hat die Trump-Administration neue Richtlinien eingeführt, die den Gesundheitszustand von Visumantragstellern stärker berücksichtigen und ihn zu einem potenziellen Grund für Ablehnungen machen. Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten, wurde die neue Anforderung in einem offiziellen Brief an Botschaften und Konsulate weltweit versandt.
Einreiseverbot bei Übergewicht? Gesundheitsrisiken sollten von Laien beurteilt werden
Visa-Beamte sollten daher in der Lage sein, Personen Visa zu verweigern, die aufgrund gesundheitlicher Probleme oder ihres Alters möglicherweise in Zukunft auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Zu den Erkrankungen, die zu einer Abstoßung führen können, gehören unter anderem:
- Diabetes
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Krebserkrankungen
- Atemwegserkrankungen
- neurologische und psychische Erkrankungen
Auch Übergewicht und mögliche Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck oder Schlafapnoe könnten zum Ausschluss führen.
Visa-Beamte verfügen im Allgemeinen über keinerlei medizinische Ausbildung. Dennoch möchte die Regierung, dass sie selbst beurteilen, ob ein Antragsteller gesundheitliche Probleme haben könnte. Experten kritisieren das Vorgehen der Regierung. Von den neuen Regeln dürften insbesondere Personen betroffen sein, die eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in den USA beantragen.
USA: Trump setzt auf Massenabschiebungen und eine restriktive Einwanderungspolitik
Ausnahmen gibt es für besonders vermögende Personen. Wenn Bewerber nachweisen können, dass sie über genügend Geld verfügen, um ihre Gesundheitskosten selbst zu bezahlen, kann die Einreise gestattet werden. Auch der Gesundheitszustand und die Pflegebedürftigkeit von Angehörigen wie Kindern oder Eltern sollen künftig zum Ausschlusskriterium werden.
Der Gesundheitscheck ist schon lange Teil des Visumprozesses. Allerdings wird es durch die neuen Regeln deutlich verschärft. Bisher wurden vor allem übertragbare Krankheiten wie Tuberkulose und der Impfstatus überprüft. Auch die Vorgeschichte von Drogen- und Alkoholmissbrauch sowie gewalttätigen Vorfällen wird abgefragt.
lro
