Kein Regelverstoß, aber Kritik
Britischer Premier Starmer verzichtet künftig auf Luxusgeschenke
21.09.2024, 09:17
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Als Chef der Labour-Partei genießt Keir Starmer die Annehmlichkeiten, die ihm ein Großspender bietet. Teure Kleidung und Konzertkarten gehören dazu. Ein Regelverstoß ist das nicht, und angesichts der strengen Sparmaßnahmen in Großbritannien will er darauf künftig verzichten.
Der seit Tagen wegen teurer Geschenke in der Kritik stehende britische Premier Keir Starmer wird künftig keine Kleiderspenden mehr annehmen. Das teilte sein Büro in London mit. Nach am Mittwoch von Sky News veröffentlichten Zahlen hat Starmer seit Dezember 2019 Geschenke im Wert von mehr als 107.145 Pfund (127.278 Euro) erhalten – mehr als jeder andere Abgeordnete.
Obwohl die Geschenke alle registriert waren und nicht gegen die Parlamentsregeln verstießen, musste sich der frühere Oppositionsführer der Labour-Partei und neue Premierminister viel Kritik anhören. Die geplante Kürzung der Energieschecks für zehn Millionen britische Rentner im Winter könnte der Labour-Regierung bald mehrere hundert Pfund weniger in der Tasche bescheren.
Im Wahlkampf warf Starmer seinen oft schwerreichen konservativen Gegnern immer wieder Realitätsfremdheit vor. Kemi Badenoch, Kandidatin für den Tory-Vorsitz, warf Starmer prompt „Heuchelei“ vor.
Zu den von Sky News aufgelisteten Geschenken an Starmer gehörten unter anderem Kleidung, Konzertkarten, darunter Karten für US-Popstar Taylor Swift, Fußballspiele und Übernachtungen. Labours Großspender Waheed Alli, ein Medienunternehmer, der auch im britischen Oberhaus sitzt, schenkte Starmer „Arbeitskleidung“ im Wert von 16.200 Pfund und mehrere Brillen. Starmers Ehefrau Victoria habe von Alli zudem über 5.000 Pfund für Kleidung erhalten, bestätigte der Premier – diese Summe habe er nicht deklariert.
Zumindest mit den Kleidergutscheinen ist nun Schluss: Nach Angaben von 10 Downing Street wollen Starmer, seine Stellvertreterin Angela Rayner und Finanzministerin Rachel Reeves dafür kein Geld mehr annehmen. Am Sonntag beginnt der Labour-Parteitag.