Kein Kauf von Strabag-Aktien
Raiffeisen Bank International kündigt Russland-Deal
8. Mai 2024, 17:11 Uhr
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Die Raiffeisen Bank International will durch einen Deal mit Anteilen am Baukonzern Strabag zuvor in Russland eingefrorene Gewinne nach Österreich zurückholen. Doch daraus wird nichts: aus Vorsichtsgründen, wie das Geldinstitut sagt.
Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) hat einen geplanten Russland-Deal abgesagt. In jüngsten Gesprächen mit den zuständigen Behörden habe die Bank „nicht den nötigen Trost erhalten, um die geplante Transaktion durchzuführen“, teilte das Finanzinstitut mit. Aus Vorsichtsgründen verzichtete die Bank daher auf die Transaktion. Die RBI wollte über ihre russische Tochtergesellschaft 28,5 Millionen Aktien des österreichischen Baukonzerns Strabag im Wert von mehr als einer Milliarde Euro erwerben.
Der Anteil von 24,1 Prozent an Strabag gehörte einem russischen Milliardär, der wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine sanktioniert wurde. Der Milliardär verkaufte seine Anteile vor einigen Wochen an einen anderen, nicht sanktionierten Investor. Mit dem Deal hoffte die Raiffeisenbank, einen Teil ihrer Milliardengewinne, die bei einer russischen Tochter eingefroren waren, nach Österreich bringen zu können.
Da Strabag über deutsche Tochtergesellschaften verfügt, hat das Bundeswirtschaftsministerium Regierungsangaben zufolge eine Investitionsprüfung eingeleitet. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat die RBI nach eigenen Angaben ihre Aktivitäten in Russland deutlich reduziert. Unabhängig von der Entscheidung, die geplante Transaktion abzubrechen, betonte die RBI erneut, dass sie weiterhin eine Entkonsolidierung ihrer russischen Tochtergesellschaft anstreben werde. Die RBI steht unter Druck der Europäischen Zentralbank (EZB), die kürzlich eine weitere deutliche Reduzierung des Kreditgeschäfts von Raiffeisen in Russland ab Mitte dieses Jahres gefordert hatte.