Kaufland erweitert sein Mehrwegangebot. Mittlerweile gibt es Pfand auf Weinflaschen. Allerdings ist die Initiative noch nicht überall in Deutschland verfügbar.
München – Der Gang zum Glasbehälter könnte für manche Weinliebhaber bald der Vergangenheit angehören. Die Handelskette Kaufland hat ihr Sortiment um Pfandflaschen für Wein erweitert. Die Pfandweinflaschen können nur in süddeutschen Filialen erworben werden, die Rückgabe ist jedoch bundesweit an allen Kaufland-Rücknahmeautomaten möglich.
Statt ihre leeren Weinflaschen mühsam zum Glascontainer schleppen zu müssen, können Verbraucher sie künftig einfach dem Automaten übergeben – genau wie Plastikflaschen oder Bierdosen. Am 30. Oktober startete das neue System in 200 Kaufland-Filialen. In Baden-Württemberg und Teilen Bayerns können Kunden nun auch Wein in 0,75-Liter-Mehrwegflaschen erhalten. Zur Auswahl stehen regionaler Rotwein, Weißwein und Rosé. Pro Flasche erhebt der Händler ein Pfand von 25 Cent – der gleiche Betrag wie bei Mineralwasserflaschen aus Plastik.
Kaufland-Filialen in Baden-Württemberg und Bayern: Mehrweg-Weinflaschen mit Pfand eingeführt
„Mit den neuen Mehrweg-Weinflaschen erweitern wir unser Mehrweg-Sortiment. Für unsere Kunden bedeutet das: Sie sparen sich den Weg zum Glasbehälter, tun etwas für die Umwelt und erhalten zudem ein regionales Qualitätsprodukt“, sagt Markus Bretz, Leiter Lebensmittel- und Getränkeeinkauf bei Kaufland, in einer Pressemitteilung.
Passend zu den Pfandflaschen hat die Wein-Mehrweg eG eigene Boxen aus Recyclingmaterial entwickelt. Für diese Boxen wird ein Pfand von 3,50 Euro erhoben und sie können wie die Flaschen bundesweit an jedem Kaufland-Rücknahmeautomaten zurückgegeben werden. Erst kürzlich löste ein Penny-Bescheid eine Pfanddebatte aus.
Kaufland führt Weinpfand ein: Mehrwegflaschen einer Genossenschaft aus Baden-Württemberg
Die Innovation stammt von der Wein-Mehrweg eG, einer 2023 in Baden-Württemberg gegründeten Genossenschaft. 14 Weinbaubetriebe haben sich bereits angeschlossen, die zusammen mehr als fünf Prozent der deutschen Weinproduktion ausmachen. Die Flaschen sind an einer speziellen Prägung am Flaschenhals und am Mehrwegsymbol auf dem Etikett zu erkennen.
Auch über die Aufnahme neuer Mitglieder informiert die Genossenschaft auf ihrer Website. Interessierte Unternehmen können unabhängig von ihrer Rechtsform beitreten und die 0,75-Liter-Mehrwegweinflasche nutzen – seien es Genossenschaften, Weingüter, Kellereien oder andere Weinvermarkter.
Die Pfandinnovation hat einen guten Grund: Glasflaschen verursachen bei der Weinproduktion den größten CO₂-Ausstoß. Ganze 47 Prozent der Emissionen sind auf die Flaschenherstellung zurückzuführen. Mehrwegflaschen können bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden, bevor sie recycelt werden müssen. (Verwendete Quellen: Kaufland-Pressemitteilung, Wein-Mehrweg.de) (Nana)
