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Katholische Kirche: Erzbischof: Schrumpfungsprozess der Kirche schmerzhaft

Katholische Kirche: Erzbischof: Schrumpfungsprozess der Kirche schmerzhaft

Der Katholische Kirche sparen muss. Darauf wies der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl mit Blick auf die staatlichen Zuwendungen hin, die die Kirchen derzeit aus der öffentlichen Hand erhalten, die nach den Plänen der Ampel-Regierung aber ersetzt werden sollen. „Das wird zu Einbußen führen“, sagte Gössl am Montagabend im Nürnberger Presseclub. „Wir müssen jetzt schauen, wo wir sparen können.“ Das werde ein schwieriger Prozess. Denn: „Wir haben mit dem Geld bisher keine Dummheiten gemacht, sondern sinnvolle Dinge.“

550 Millionen Euro pro Jahr

Die Kirchen in Deutschland erhalten staatliche Zahlungen für die Enteignung deutscher Kirchen und Klöster Anfang des 19. Jahrhunderts im Zuge der Säkularisierung. Alle Bundesländer außer Hamburg und Bremen zahlen deshalb jährlich einen Betrag an die katholische und evangelische Kirche. Zuletzt lag die Summe bundesweit bei rund 550 Millionen Euro pro Jahr. Die Ampel-Regierung auf Bundesebene hatte angekündigt, im Herbst einen Plan für den langfristigen Ersatz der Zahlungen vorzulegen. Gleichzeitig sinken mit sinkenden Mitgliederzahlen auch die Kirchensteuereinnahmen.

Gebäude auf dem Prüfstand

Bereiche wie die karitative Arbeit müssten erhalten bleiben, sagte Gössl. Die Kirche solle „als Ortskirche wahrnehmbar“ bleiben. In seiner Erzdiözese werde derzeit ein Gebäudekonzept erarbeitet: Welche Gebäude besitzt die Kirche, in welchem ​​Zustand sind sie, wie hoch ist ihr Energieverbrauch? Zudem sollen Kooperationen mit der Ortsgemeinde oder mit anderen Konfessionen ausgelotet werden. Es sei nicht möglich, alle Gebäude zu erhalten.

Dass die Kirche in Deutschland Mitglieder verliere und sich in einem Schrumpfungsprozess befinde, lasse sich nicht vertuschen. Es sei schmerzhaft. „Wir müssen uns damit abfinden, was wir vorfinden.“ Es gebe Länder, in denen Christen in der Minderheit seien, aber dennoch eine große gesellschaftliche Relevanz hätten und das Land prägten. „Ich habe keine Angst und keine Sorge vor der Zukunft“, versicherte der 57-Jährige.

© dpa-infocom, dpa:240917-930-234528/1

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