Ob an der Supermarktkasse, in der Apotheke oder Drogerie: Corona-Selbsttests, die das Coronavirus innerhalb weniger Minuten in einem Nasenabstrich nachweisen, gab es während der Pandemie überall käuflich zu erwerben. Teilweise wurden sie von Unternehmen auch kostenlos zur Verfügung gestellt.
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Nachdem die Pandemie für beendet erklärt wurde, haben Coronatests an Bedeutung verloren. Doch das Virus ist nicht weg – im Gegenteil: Virologin Sandra Ciesek rechnet in den kommenden Wochen mit einer Welle an Erkrankungen, wie sie der Deutschen Presse-Agentur sagte. Bedrohlich sei die Lage allerdings keineswegs und nicht mit 2020 oder 2021 zu vergleichen.
Bemerkt man dann Halskratzen, Fieber oder Schnupfen, kramt man vielleicht einen alten, verstaubten Corona-Test hervor. Doch ist dieser noch verwendbar?
Alte Schnelltests: Das sollten Sie wissen
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Wie lange sind Corona-Selbsttests gültig?
Schaut man auf die Verpackungen der Corona-Selbsttests, findet man zwei Daten: Herstellungsdatum und sobald die VerfallsdatumDas Verfallsdatum ist mit einem Sanduhr-Symbol gekennzeichnet.
Zwischen Herstellungsdatum und Verfallsdatum liegen in der Regel zwölf Monate. Damit sind die Tests ab Herstellungsdatum bis zu einem Jahr stabil. „Das Verfallsdatum ist gemäß der Verordnung (EU) 2017/746 als eindeutige Angabe des Zeitraums definiert, innerhalb dessen das Produkt ohne Leistungseinbußen sicher verwendet werden kann“, erklärte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf Anfrage des RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Bei manchen Tests kann die Zeitspanne zwischen Herstellungsdatum und Verfallsdatum länger sein. Zudem können die einzelnen Komponenten des Testkits unterschiedliche Verfallsdaten haben.
Können abgelaufene Selbsttests noch genutzt werden?
Wenn das Verfallsdatum überschritten ist, die Corona-Selbsttests nicht von heute auf morgen unbrauchbar„Bei Zimmertemperatur gelagert würde ich sie noch zwei bis drei Monate nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verwenden“, sagte Andreas Dotzauer vom Labor für Virusforschung der Universität Bremen im vergangenen Jahr der Nordsee-Zeitung. „Aber nicht länger.“
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Martin Stürmer, Virologe und Laborleiter am IMD-Labor für Interdisziplinäre Medizin und Diagnostik in Frankfurt, empfiehlt allerdings, abgelaufene Schnelltests nicht mehr zu verwenden. „Außerdem sollte man prüfen, ob die Tests in der Vergangenheit entsprechend den Herstellerangaben gelagert wurden“, sagt er. „Ist das nicht der Fall, sollten sie unabhängig vom Verfallsdatum nicht mehr verwendet werden.“ Denn eine falsche Lagerung könne die Zuverlässigkeit der Tests mindern.
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Liefert ein abgelaufener Corona-Selbsttest noch aussagekräftige Ergebnisse?
Generell gilt für Corona-Selbsttests: Sie sind weniger aussagekräftig als die von Laboren durchgeführten PCR-Tests – und sie können falsche Ergebnisse zeigen. Das heißt, Die Ergebnisse des Selbsttests sind nicht 100-prozentig zuverlässig.
„Grundsätzlich ist es natürlich besser, einen Schnelltest zu verwenden, auch wenn dieser abgelaufen ist, als gar keinen Test“, sagt Virologe Marco Binder vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. „Bei einem positiven Ergebnis ist eine Infektion immer noch sehr wahrscheinlich. Ich sehe keinen Grund anzunehmen, dass abgelaufene Tests zu einer erhöhten Zahl falsch-positiver Ergebnisse führen könnten.“
Andererseits bestehe die Gefahr, dass ein abgelaufener Corona-Selbsttest eine reduzierte Sensitivität habe. Das bedeute: „Ein negatives Ergebnis eines abgelaufenen Tests ist noch weniger verlässlich als das eines frisch gekauften Tests. Und auch da gilt immer die allgemeine Regel: Positiv ist positiv, aber negativ heißt nicht, dass es doch kein Corona ist“, erläuterte Binder. Daher gelte weiterhin: „Wer sich krank fühlt, bleibt besser zu Hause und hält sich möglichst von anderen fern.“
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Das PEI wies zudem auf eine verringerte Testleistung hin, die dadurch eintritt, dass Bestandteile des Testkits mit der Zeit an Qualität verlieren. „Das betrifft insbesondere biologisch aktive Bestandteile wie etwa die Antikörper, mit denen die Membran der Testkassette zum Nachweis des Coronavirus-Antigens beschichtet ist“, erläuterte die Behörde. „Die auf dieser Membran (Teststreifen) aufgebrachten Antikörper unterliegen mit der Zeit einer chemischen und physikalischen Zersetzung.“ Dadurch könne es zu Strukturveränderungen der Antikörper kommen – und dies wiederum führe dazu, dass der Test eine Corona-Infektion nicht nachweise.
Wie sollten Corona-Selbsttests am besten aufbewahrt werden?
Grundsätzlich wird empfohlen, die Corona-Selbsttests zu nutzen Trocken und bei Zimmertemperatur lagernDie Packungsbeilagen enthalten Temperaturangaben zwischen zwei und 30 Grad Celsius. Werden sie zu warm oder zu kalt gelagert, kann das ihre Aussagekraft beeinträchtigen und zu falschen Ergebnissen führen.
Ungeöffnet sind die Testkits durchschnittlich bis zu einem Jahr haltbar, geöffnet verfallen sie jedoch deutlich schneller. Die meisten Hersteller empfehlen außerdem Lassen Sie die Tests bis zu ihrer Verwendung in den mitgelieferten versiegelten Beuteln.Nach der Entnahme sollten sie innerhalb einer bis halben Stunde verwendet werden. Wurde ein Test über längere Zeit nicht richtig gelagert, sollte er – auch wenn das Verfallsdatum noch nicht abgelaufen ist – nicht mehr verwendet werden.
Sind Corona-Selbsttests nach dem Ende der Pandemie noch nötig?
Corona-Selbsttests können dennoch sinnvoll sein. Zum Beispiel, wenn man die Großeltern besuchen möchte und vorher sichergehen will, dass man sich nicht mit dem Coronavirus angesteckt hat. Schließlich zirkuliert der Erreger noch immer in der Bevölkerung.
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Erkennen die Coronatests die FLiRT-Variante KP.3?
Die FLiRT-Variante KP.3 sorgt derzeit in Deutschland für Corona-Infektionen. Corona-Selbsttests können weiterhin helfen, diese Virusvariante zu erkennen. Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass die Tests durch KP.3 unbrauchbar geworden sind.
Wie und wo müssen abgelaufene Corona-Selbsttests entsorgt werden?
Corona-Selbsttests sollten immer in einem stabilen, dicht verschlossenen Müllbeutel im Restmüll entsorgt. Da der Restmüll thermisch verwertet, also verbrannt wird, besteht keine Gefahr, dass sich weitere Menschen mit Virenrückständen anstecken. Die Umverpackung aus Papier oder Karton und der Beipackzettel, die nicht mit Virenmaterial in Berührung kommen, können im Papiermüll entsorgt werden. Noch virenfreie Verpackungsbestandteile aus Kunststoff können im Kunststoffmüll entsorgt werden.
Wir haben diesen Artikel zuletzt am 19. September 2024 aktualisiert.