Bis zur US-Wahl 2024 sind es nur noch wenige Wochen. Kamala Harris will Trump mit einem emotionalen Thema angreifen.
Washington – Laut Umfragen wird es bei der US-Wahl am 5. November 2024 ein knappes Rennen zwischen Donald Trump (Republikaner) und Kamala Harris (Demokratin). Besonders wichtig sind dabei die letzten Wochen des Wahlkampfs: Die Kandidaten können noch einmal die wichtigsten Themen in den Vordergrund stellen, mit denen sie bei den Wählern punkten wollen.
Laut einem Bericht von New York Times Kamala Harris deutete nun bei einem Wahlkampfauftritt in Wisconsin ihren Schlachtplan an, um Donald Trump auf den letzten Metern vor der US-Wahl zu besiegen.
USA: Harris konzentriert sich in den letzten Wochen des US-Wahlkampfes auf Abtreibung
Kamala Harris will in den letzten Wochen des Wahlkampfes die aus ihrer Sicht lebensbedrohlichen Risiken eines Abtreibungsverbots thematisieren. Die Vizepräsidentin machte noch einmal deutlich, dass ihr das Thema Abtreibung und reproduktive Rechte von Frauen sehr am Herzen liegen.
Harris sprach in Wisconsin, einem wichtigen Swing State, über ihren Besuch bei der Familie einer Frau aus Georgia. Die Frau starb an einer Sepsis, nachdem sie mehr als 20 Stunden auf die medizinische Behandlung einer unvollständigen medikamentösen Abtreibung gewartet hatte. „Sie war eine lebhafte 28-Jährige“, sagte Harris. „Ihr Name war Amber Nicole Thurman und ich versprach ihrer Mutter, ihren Namen jedes Mal zu sagen.“
US-Wahl: Abtreibungsgesetz – Trump hat eine „Gesundheitskrise“ verursacht
Harris verurteilte in einer Rede in Atlanta auch den Tod der beiden Frauen. Sie sagte, Trump habe eine „Gesundheitskrise“ verursacht. Sie warf ihm außerdem vor, dafür verantwortlich zu sein, dass Frauen sich „wie Kriminelle“ fühlten.
Zum Hintergrund: Harris reiste zuvor nach Georgia, wo zwei Frauen, Candi Miller und Amber Nicole Thurman, aufgrund georgischer Gesetze starben. Es stellte sich heraus, dass ihr Tod hätte verhindert werden können.
Der Grund dafür sind Verzögerungen in der medizinischen Versorgung aufgrund staatlicher Abtreibungsbeschränkungen. ProPublica Thurman, die schwanger war, nahm Abtreibungspillen, schied aber nicht das gesamte fötale Gewebe aus ihrem Körper aus – eine seltene Komplikation. Sie benötigte einen Routineeingriff zur Entfernung des Gewebes, doch dieser Eingriff gilt in Georgia mittlerweile als Straftat. ProPublica berichteten, dass die Ärzte beobachtet hätten, wie sich „ihre Infektion ausbreitete, ihr Blutdruck sank und ihre Organe zu versagen begannen“.
Nachdem Trump drei Richter nominiert hatte, änderte sich im US-Abtreibungsrecht viel
Trump erinnert erzkonservative Anhänger immer wieder daran, dass seine Nominierung dreier konservativer Richter für das Supreme Court zur Abschaffung des bundesweiten Abtreibungsrechts in den USA nach 50 Jahren geführt habe. Nun will er die entsprechenden Regelungen den einzelnen US-Bundesstaaten überlassen. Viele von ihnen haben die Abtreibungsgesetze nach der Supreme-Court-Entscheidung deutlich verschärft.ich
Im Kampf um Stimmen und angesichts teils schlechter Umfragewerte setzt Trump mittlerweile auch auf antisemitische Stereotype. (ja)