Nachrichtenportal Deutschland

K-Frage der Union: Wüst aus dem Rennen – Rückenwind für Merz

K-Frage der Union: Wüst aus dem Rennen – Rückenwind für Merz

Im Endspurt um die Kanzlerkandidatur der Union hat CDU-Vorsitzender Friedrich Merz wichtige Teile seiner Partei hinter sich vereint. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst gab am Montag bekannt, dass er derzeit nicht für eine Kanzlerkandidatur zur Verfügung stehe. Zugleich versprach er Merz seine Unterstützung.

Wüst ist Vorsitzender des mitgliederstärksten Landesverbandes der CDU. Merz hat nun einen wichtigen Fürsprecher hinter sich. Führende CDU-Politiker riefen derweil zur Geschlossenheit innerhalb der Union auf.

Wann sich die K-Frage entscheidet, ist noch unklar. Merz und Söder haben vereinbart, die K-Frage im Spätsommer zu klären, nach den Wahlen in drei ostdeutschen Bundesländern. Am kommenden Sonntag ist in Brandenburg die Landtagswahl – und damit kalendarisch Herbstanfang.

Merz hält sich bedeckt – Söder wirbt offensiv

Der CDU-Vorsitzende hat in der Regel als Erster Zugriff auf die Kanzlerkandidatur CDU und CSU. Einiges spricht dafür, dass Merz das tun will, aber er lässt sich nicht in die Karten schauen.

Söder gibt sich weniger zurückhaltend, wie er auf dem Gillamoos-Volksfest am Tag nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zeigte. Damals verkündete der bayerische Regierungschef seine Ambitionen recht offen: „Ministerpräsident zu sein ist für mich der schönste Job. Aber ich würde mich nicht scheuen, Verantwortung für unser Land zu übernehmen.“

Aufruf zur Einheit

Nach Wüsts Absage riefen führende CDU-Vertreter zur Geschlossenheit auf. „Wahlsiege, und da schließe ich mich Hendrik Wüst ausdrücklich an, sind nur mit einem hohen Maß an Geschlossenheit zu erreichen“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Union im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), der „Rheinischen Post“. CDU-Fraktionsvize Jens Spahn sagte der Zeitung: „Die Entscheidung Hendrik Wüsts ist ein wichtiger Grundstein für die Geschlossenheit der Union und damit für den Wahlsieg 2025.“

Diese Aufrufe müssten auch eine Botschaft an Bayern sein. „Die Lehre aus dem Jahr 2021 ist, dass es eine Grundvoraussetzung für gemeinsame Wahlerfolge gibt: die Geschlossenheit von CDU und Union insgesamt“, sagte Wüst.

Im Bundestagswahlkampf 2021 lieferte sich Söder mit dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet einen harten Kampf um die Kanzlerkandidatur, bei dem er zwar unterlag, sich danach aber nicht ausruhte; am Ende verlor die Union die Bundestagswahl. Kanzler wurde letztlich Olaf Scholz (SPD).

Niedersachsens CDU-Fraktionschef Sebastian Lechner erklärte nun: „2021 darf sich nicht wiederholen, das muss allen Beteiligten klar sein. Die Union muss mit geschlossenen Reihen in den bevorstehenden Wahlkampf gehen.“

Dennis Radtke, Vorsitzender des Arbeitnehmerflügels der CDU, sagte dem Tagesspiegel, die CDU habe eine klare Position. „Hoffentlich Markus Söder zeitnah, damit wir uns auf die Inhalte konzentrieren können.»

© dpa-infocom, dpa:240917-930-234530/1

Die mobile Version verlassen