Justus Frantz erhält den russischen „Orden der Freundschaft“.

Justus Frantz nahm die Medaille persönlich in der russischen Hauptstadt entgegen. „Es ist eine große Ehre für mich, dass ich heute hier sein kann und eine so wichtige Medaille habe. Mein ganzes Leben lang wollte ich russische Musik spielen und mich für Ihre Kultur einsetzen“, sagte der Hamburger Musiker auf Russisch zu Kreml-Chef Putin. Besonders hervorhob Frantz die Sinfonien der Komponisten Pjotr ​​Tschaikowski und Sergej Rachmaninow.

Trotz des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine lässt Justus Frantz seine privaten und künstlerischen Kontakte zu Russland nicht abreißen. Vor zwei Jahren trat er als Jurymitglied beim Tschaikowsky-Klavierwettbewerb auf. Kritik daran kann der 81-Jährige nicht nachvollziehen: Man müsse Anfeindungen überwinden; Für ihn sei Kunst eine Brücke, sagt Frantz. Im Hamburg Journal 2024 sagte er: „Die Frage ist: Was hat diesen Krieg ausgelöst und Sie wissen: Da sind immer mehrere Leute beteiligt.“

SHMF-Gründer vom Festival ausgeschlossen

Frantz, der als eine der prägenden Figuren der deutschen Klassikszene gilt, steht wegen seiner russlandfreundlichen Haltung heftig in der Kritik. Vor zwei Jahren wurde er vom Schleswig-Holstein Musik Festival ausgeschlossen – die damalige Festivalleitung begründete ihren Schritt unter anderem mit seiner Nähe zu Menschen, die der russischen Regierung nahestehen und den Angriff auf die Ukraine relativieren. Frantz gründete das Festival 1986 und leitete es bis 1994.

Er ist einer der bekanntesten Klassik-Stars, aber wegen seiner Nähe zu Russland auch umstritten: Der Pianist und Dirigent ist 80 Jahre alt.

Als Gründer des SHMF hat Justus Frantz die norddeutsche Klassikszene stark geprägt. Dass er auch nach Beginn des Ukraine-Krieges weiterhin Projekte in Russland durchführte, sorgte für viel Kritik.

Gründer Justus Frantz hat keinen Platz mehr beim SHMF – das bestätigte Festivalleiter Christian Kuhnt in der „Zeit“.

Das Publikum in Kiel hatte großen Spaß, als Uwe Barschel am 5. Juli 1985 den Bonner „Karneval der (politischen) Tiere“ parodierte. Es war der Auftakt eines legendären Festivals.