Justin Baldoni schlägt im Rechtsstreit mit Blake Lively um sich.Bild: IMAGO/Sipa USA
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Der Skandal um die Komödie „It Ends with Us“ wird immer mehr zu einer Art Fallstudie über Machtstrukturen in Hollywood und wie Männer (scheinbar) weiterhin von ihnen profitieren.
Es begann im Sommer 2024 mit anonymen Insider-Quellen, die Blake Lively im Rahmen der Berichterstattung um „It Ends with Us“ in ein schlechtes öffentliches Licht rückten. Monate später, kurz vor Weihnachten, verklagte Blake Lively ihren „It Ends with Us“-Co-Star Justin Baldoni, der beim Film zudem Regie führte.
Die Vorwürfe: eine von Justin Baldoni mit-orchestrierte Schmierenkampagne und sexuelle Belästigung durch den 40-Jährigen.
Justin Baldoni bereitet Klage gegen Blake Lively vor
Kurz darauf ging Baldoni mit einem Anwalts- und PR-Team zum Gegenangriff über. Das erste Ziel: Die „New York Times“, die unter dem Titel „‚Wir können jeden begraben‘: Einblicke in eine Hollywood-Schmiermaschine“ über Blake Livelys Klage berichtet hatte. Baldoni verklagte die Zeitung auf 250 Millionen US-Dollar wegen Verleumdung und Verletzung der Privatsphäre.
Nun kündigte das Team von Baldoni eine neue Klage an. Das Ziel: Blake Lively.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Justin Baldonis Anwalt Bryan Freedman gab NBC ein Interview, in dem er die Frage nach einer möglichen Gegenklage mit Nachdruck bestätigte. „Absolut, ja.“ Man wolle „die Wahrheit“ verbreiten und dafür bestimmte Dokumente veröffentlichen, etwa „jede einzelne SMS zwischen den beiden“, also Justin Baldoni und Blake Lively.
Die Klage soll nicht nur die Schauspielerin treffen, sondern auch Stephanie Jones, die die PR-Firma Jonesworks gründete. Stephanie Jones behauptete in einer eigenen Baldoni-Klage, dass ihre ehemalige Mitarbeiterin Jennifer Abel sich mit dem Regisseur, dessen Produktionsfirma Wayfarer und der bekannten Krisen-PR-Managerin Melissa Nathan verschworen hat, um ohne Jones‘ Wissen eine Hetzkampagne gegen Lively zu führen.
Die Strategie der Baldoni-Seite ist also klar (und nicht ungewöhnlich): Auf Klagen wird mit Gegenklagen geantwortet.
Team von Blake Lively ist gerüstet
Aber Blake Livelys Seite ist darauf offenbar vorbereitet. So ließ das Team der Schauspielerin am 2. Januar verlauten, die Klage gegen die „New York Times“ ändere nichts an den Vorwürfen sexueller Belästigung gegen Justin Baldoni.
Man freue sich darauf, „jeden einzelnen von Wayfarers [Justin Baldonis Produktionsfirma] Vorwürfen vor Gericht zu klären“, sagte Blake Livelys Anwalt gegenüber dem Branchenmagazin „The Wrap“.
Wann und ob die Fälle vor Gericht landen, ist derzeit unklar. Noch spielt sich hier ein PR-Krieg ab, mit interessanten Teilnehmer:innen.
Denn die in der Klage von Blake Lively ebenfalls belastete Melissa Nathan ist in Fällen wie diesen berühmt-berüchtigt. Melissa Nathan war als PR-Managerin von Johnny Depp beschäftigt und für dessen Öffentlichkeitsarbeit während des Verleumdungsprozesses gegen Amber Heard verantwortlich.
Amber Heard hatte den Prozess 2022 gegen ihren Ex-Mann verloren. Kurz darauf wurde die womöglich zu Gunsten von Depp manipulierte Öffentlichkeit kritisiert und könnte wie auf Social Media den Ausgang des Prozesses beeinflusst haben.
Chloë Grace Moretz wurde im Laufe ihrer Karriere schon mit vielen Preisen ausgezeichnet. So erhielt sie mehrere Male einen Teen Choice Award. Bekannt ist sie aus den Filmen „Kick-Ass“ oder „Let Me In“. Auch spielte sie Carrie in dem gleichnamigen Remake. Im Zuge des jüngsten US-Wahlkampfs überraschte die Schauspielerin schließlich mit einem persönlichen Aufruf zur Wahl.