Johannes Winkel erhielt in Halle (Saale) 239 von 266 Stimmen. Der 32-Jährige bleibt Chef der Jungen Union. CDU-Generalsekretär Linnemann forderte auf ihrem „Deutschlandtag“ große Veränderungen in der Migrationspolitik.
Die CDU-CSU-Jugend der Jungen Union (JU) bestätigte auf ihrem „Deutschlandtag“ ihren Vorsitzenden Johannes Winkel für zwei weitere Jahre im Amt – ein erwarteter Schritt. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa erhielt der 32-jährige Jurist in Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt 239 von 266 gültigen Stimmen. 25 Delegierte stimmten gegen ihn, zwei enthielten sich.
Die JU – die wie die CDU im Gegensatz zu anderen Parteien keine Enthaltungen wertet – errechnete ein Ergebnis von 90,5 Prozent. Einschließlich der Enthaltungen betrug das Ergebnis 89,84 Prozent. Bei seiner ersten Wahl im November 2022 erhielt Winkel 86,96 Prozent.
Klare Botschaften an Berlin bei der noch bis Sonntag dauernden Tagung der Jungen Union.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Rentenpolitik
Das bessere Ergebnis als bei der ersten Wahl kann für Winkel auch als Anstoß für mögliche inhaltliche Gespräche mit den Mutterparteien gewertet werden, etwa in der Rentenpolitik. Die JU will sicherstellen, dass die Rentenpolitik einer künftigen, von der Union geführten Regierung – wie sie es wünscht – die jüngeren Generationen möglichst wenig belastet.
Winkel arbeitet in einem Industrieunternehmen in Düsseldorf. Im Sommer wurde er als Wahlkreiskandidat für die nächste Bundestagswahl im nächsten Jahr nominiert. Diese soll am 28. September stattfinden.
Linnemann: „Nicht jeden Tag über die AfD reden“
Nach eigenen Angaben hat die Junge Union rund 90.000 Mitglieder. Bei ihrem Treffen in Halle sprachen auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff. Für Samstagnachmittag wird eine Rede des Parteichefs und Kanzlerkandidaten Friedrich Merz erwartet.
CDU-Generalsekretär Linnemann bereitete die Junge Union mit scharfen Angriffen auf die Grünen und einer klaren Abgrenzung zwischen AfD und BSW auf den Bundestagswahlkampf vor. Wenn es „keine Änderung in der Migrationspolitik gibt, dann macht es keinen Sinn, mit diesen Grünen zu regieren“, sagte Linnemann unter dem Jubel der Delegierten.
Es müsse auch darüber diskutiert werden, „ob es richtig ist, jeden Tag über die AfD zu reden“, sagte Linnemann – wie derzeit auch über ein mögliches Verbot der Partei. „Ich wäre der Meinung, dass wir das lassen und die AfD politisch und inhaltlich bekämpfen.“