
Essen/Oberhausen/Gelsenkirchen. Das Verbrechen schockierte das Land: Vier Teenager, die im Februar in Oberhausen zwei Ukrainer getötet hatten, wurden am Montag in Essen verurteilt.
Diese Tat ist immer noch schockierend: Vor fast zehn Monaten wurden in Oberhausen zwei junge ukrainische Basketballspieler erstochen. Die vier Täter waren selbst jung – 14 bis 16 Jahre alt. Sie wurden am Montag verurteilt. Das Landgericht Essen verhängte eine Jugendstrafe von achteinhalb bis zehn Jahren – wegen gemeinschaftlichen Doppelmordes.
Bundesweiter Horror
Die Tat vom 10. Februar sorgte landesweit für Entsetzen. Die 17 und 18 Jahre alten Sportler waren gerade aus dem Bus gestiegen, als sie am Busbahnhof Oberhausen plötzlich umzingelt wurden. Dann ging alles sehr schnell. Einer der Angeklagten hatte einen Teleskopschlagstock, ein anderer ein Messer. Die Jugendlichen schlugen brutal zu und warfen die Basketballspieler zu Boden. Die Stiche trafen sie in Rücken und Bauch. Auch ein Zeuge, der eingreifen wollte, wurde verletzt.
Die Ärzte haben alles versucht. Aber es gab keine Chance. Einer der Sportler verstarb noch am selben Tag im Krankenhaus, der andere starb zehn Tage später an den Folgen eines Multiorganversagens.
Das Motiv ist völlig unklar
Das Motiv ist völlig unklar. War es Hass auf die Ukrainer? Vor der Tat soll es diesen Wortwechsel gegeben haben: „Ukrainer?“ „Ja.“ „Warum bist du nicht in der Ukraine?“ Nach dem Urteil der 25. Strafkammer liegen keine konkreten Hinweise auf Fremdenfeindlichkeit vor. Zwei der Angeklagten haben syrische Pässe und einer hat griechische Wurzeln.
„Die Angeklagten haben Stress gesucht“, sagte Gerichtssprecher Mathias Küsters nach der Urteilsverkündung. „Sie wollten Ärger provozieren.“ Sie verabredeten sich kurz vor der Bluttat.
Die Eltern der Opfer sind fassungslos
Die Eltern der Opfer können immer noch nicht glauben, was passiert ist. Einige Familienmitglieder reisten für viele Tage des Prozesses aus der Ukraine an, wo sie nun wieder leben. „Man sieht keine wirkliche Reue“, sagte ihre Anwältin Alice Scaglione am Rande des Prozesses. Die Angeklagten aus Gelsenkirchen und Oberhausen entschuldigten sich im Prozess bei ihnen. „Allerdings ist es für Eltern schwierig, damit umzugehen. Ihre Kinder werden nie zurückkommen.“
Die beiden Basketballspieler fuhren von Düsseldorf zum CentrO Oberhausen, um neue Basketballschuhe zu kaufen. Beide waren auf dem Rückweg, als sie die vier Angeklagten trafen. Alle saßen im selben Bus. Als sie am Busbahnhof Oberhausen ausstiegen, begann das tödliche Drama.
Eine Reihe von Verbrechen begangen
Über die vier jungen Leute ist nicht viel bekannt. Es ist nur so, dass sie vor dem tödlichen Verbrechen bereits eine Reihe von Verbrechen begangen hatten. Raubüberfälle, Drohungen, Körperverletzung. Dafür wurden sie am Montag auch bestraft.
Aufgrund des jungen Alters des Angeklagten fand der Prozess von der ersten bis zur letzten Minute komplett hinter verschlossenen Türen statt.
Die Mutter des Täters bricht im Gerichtsflur zusammen
Die Mutter des Hauptangeklagten stürmte nach der Urteilsverkündung aus dem Saal. Sie schrie und weinte, dann brach sie im Gerichtsflur zusammen. Die Sergeants mussten sogar einen Krankenwagen rufen.
Die Staatsanwaltschaft hatte sogar neuneinhalb bis zehn Jahre Jugendhaft gefordert. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Die Angeklagten bleiben in Untersuchungshaft.