Unbekannte haben das Haus des Berliner Kultursenators Joe Chialo mit Farbe angegriffen. Das bestätigte ein Sprecher des Berliner PolizeiDem Bericht zufolge wurde am Morgen festgestellt, dass das Haus im Bezirk Pankow in der Nacht großflächig mit roter Farbe beschmiert worden war. Die Täter sprühten zudem mit Schablonen Parolen auf das Haus. Sie lauteten „Völkermord, Joe Chialo“ und „Erfülle die Forderungen“. Nach Angaben des Polizeisprechers ermittelt nun der für politisch motivierte Kriminalität zuständige Staatsschutz wegen Sachbeschädigung.
Der Vorfall ist bereits der zweite Angriff auf den CDU-Politiker innerhalb weniger Tage. Mitte September wurde Chialo von pro-palästinensischen Aktivisten belästigt, als er im Zentrum für Kunst und Urbanistik in Berlin-Mitte eine Rede halten wollte. Eine Gruppe von rund 40 Personen skandierte Parolen wie „Vom Fluss bis zum Meer wird Palästina frei sein“ und „Es gibt nur eine Lösung, die Intifada-Revolution“. Chialo wurde umzingelt, die Polizei drängte die Menge zurück und brachte den Politiker unverletzt in Sicherheit. Durch den Farbangriff wird der Senator nun in seinem privaten Umfeld angegriffen.
CDU verurteilt Farbangriff
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Im sozialen Netzwerk X schrieb er, der Angriff auf Chialos Haus überschreite alle Grenzen. „Er zeigt, dass sich die Täter jeder Diskussion entziehen. Umso wichtiger ist es jetzt, die Strukturen dahinter aufzubrechen“, forderte der CDU-Politiker. Die Behörden würden mit allen rechtlichen Mitteln gegen jene vorgehen, die aus politischen Motiven Menschen angreifen, Angst schüren wollen oder meinen, in Berlin internationale Konflikte austragen zu müssen.
CDU-Vorsitzender Friedrich Merz sprach auf X von einer „erheblichen Gefährdung“ von Chialos Familie und versicherte seiner Partei seine Solidarität. Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth verurteilte den Farbangriff. „Diese widerwärtigen Angriffe auf Joe Chialos Privathaus und die gewalttätigen, körperlichen Angriffe auf seine Person sind absolut inakzeptabel und überschreiten jede Grenze“, sagte die Grünen-Politikerin. Die SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus verurteilte den „heimtückischen und feigen Angriff“ in einer Erklärung.
Unbekannte hatten Ende August das Gebäude der Berliner
Tagesspiegel mit roter Farbe beschmiert. Auf ein Tor sprühten sie das rote Hamas-Dreieck und den Slogan „Deutsche Medien töten“.