Ihre Scheidung vom Milliardär und Kunsthändler Alec Wildenstein im Jahr 1999, ihr extravaganter Lebensstil, der in einem Insolvenzantrag mündete: Jocelyn Wildenstein war für viele Dinge bekannt. Doch hauptsächlich speiste sich die Berühmtheit der an Silvester verstorbenen Schweizerin aus ihrem katzenartigen Aussehen – dem Ergebnis zahlreicher Schönheitsoperationen.
Sie brachten ihr Spitznamen wie „Catwoman“, „Königin der Löwen“ und „Wildensteins Braut“ ein. Sie selbst bestritt zwar, dass sie sich übermäßigen Schönheitsoperationen unterzogen hatte, gab jedoch zu, dass sie sich einer mehrere Millionen Dollar teuren Operation unterzogen hatte, um ihre Augen katzenartiger zu machen.
Wie viel die im Alter von 84 Jahren verstorbene Society Lady für ihr Gesicht aufwendete, das sie laut ihrem Ehemann gedachte, „wie ein Möbelstück in Ordnung bringen zu können“, wird in der Scheidungsvereinbarung deutlich, nach der Wildenstein mindestens 2,5 Milliarden Dollar sowie rund 100 Millionen Dollar jährlich für die folgenden 13 Jahre zugesprochen wurden. Der Richter legte damals fest, dass sie keine Unterhaltszahlungen für weitere Schönheitsoperationen verwenden durfte.
Jocelyn Wildenstein ist mit ihren schräg stehenden Augen, den hohen Wangenknochen und der geliftet wirkenden Mundpartie ein extremes Beispiel dafür, wie sich das Äußere von Menschen durch plastische Chirurgie verändern kann. Auch andere Prominente haben durch solche Eingriffe von sich reden gemacht, wie unsere Vor- und Nachher-Beispiele zeigen.
1. Cher: Für immer jung
Schaut man sich Bilder aus den frühen Sechzigern an, wird deutlich, dass Sängerin Cher sich zwar verändert hat, aber dennoch gut gemacht ist. Ihre Gesichtszüge, ihre Physiognomie sind immer noch erkennbar. Und das, obwohl die äußerlich alterslose 78-Jährige etliche chirurgische Eingriffe hat vornehmen lassen, die sie auch nicht leugnet.
Angefangen mit einer Nasen-OP, ging es nach ihrer ersten Schwangerschaft 1969 mit einer Brustvergrößerung weiter. In den Achtzigern folgten Gesichtsliftings, mit denen die amerikanische Pop-Ikone bis heute weitermacht. Dabei hat die Sängerin ein durch und durch selbstbestimmtes Standing zu ihrem Äußeren: „Und wenn ich mir meine Brüste auf den Rücken packen will, geht das niemanden etwas an, außer mich selbst.“
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2. Bogdanoff-Brüder: Maskenhaft verzerrt
Den Spitznamen „Botox-Twins“ haben die französischen Zwillingsbrüder Igor und Grichka Bogdanoff nicht umsonst verpasst bekommen. Die Doktoren der Physik und der Mathematik, die in Frankreich durch populärwissenschaftliche TV-Sendungen bekannt wurden, fielen im Laufe der Jahre durch ihr zunehmend maskenhaftes, verzerrtes Äußeres auf. Sie bestritten jedoch stets chirurgische Eingriffe an ihren Gesichtern.
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„Igor und ich sind Experimentatoren“, sagte Grichka in Interviews über die Form, die ihre Kinns und Wangenknochen seit Mitte der 1990er-Jahre angenommen hatten. „Beim Experimentieren gibt es eine Reihe von kleinen Protokollen. Es handelt sich um sehr fortschrittliche Technologien, weshalb das Rätsel so lange andauert.“ Als Grund für die Gesichtsveränderungen wurde auch über eine Akromegalie-Erkrankung spekuliert, was die Brüder ebenfalls bestritten. Gestorben sind die Zwillinge letztlich kurz hintereinander an Corona. Beide waren nicht geimpft.
3. Priscilla Presley: Sehr starr, sehr glatt
In diesem Jahr wird Priscilla Presley 80 Jahre alt. Schaut man sich Bilder von früher an, sind Veränderungen auch jenseits des natürlichen Alterungsprozesses recht offensichtlich. Zeigte sich die Schauspielerin, die von 1967 bis 1973 mit Elvis Presley verheiratet war, in den Siebzigern noch natürlich und mit helleren Haaren, veränderte sich ihr Look in den folgenden Jahrzehnten stark.
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Viele Eingriffe bestätigte Presley zwar nicht, doch zumindest ein Fall ließ sich nicht verheimlichen. 2003 geriet die Elvis-Witwe wie viele andere Celebritys auch an einen vermeintlichen Wunderdoktor der kosmetischen Medizin: Daniel Serrano. Dieser hatte weder eine fachliche Qualifikation noch das nötige Know-how. Statt Botox spritzte er seinen prominenten Kundinnen wie Priscilla Presley Industriesilikon unter die Haut. Die Folgen des Eingriffs waren in ihrem Gesicht deutlich erkennbar. Der falsche Arzt wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, Presley unterzog sich einer korrektiven Prozedur – und mutmaßlich wohl auch weiteren Eingriffen.
4. Harald Glööckler: Investiert in die Marke
Da sich die Veränderungen im Gesicht von Harald Glööckler ohnehin nicht wegdiskutieren lassen, entscheidet sich der deutsche Designer im Gegensatz zu zahlreichen Hollywood-Promis lieber gleich für Offenheit.
Auf die Frage, wie viele Eingriffe er schon habe machen lassen, erwiderte der 59-Jährige vor einigen Jahren in einem Interview: „Viel weniger als Sie denken, jedenfalls operativ, also mit reinem Schneiden. Da waren es nur Augenlider und Fettabsaugung. Alles andere ist unterspritzt oder mit Laser gemacht worden.“
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Die Unterspritzungen aber und die anderen Eingriffe, die könne er schon gar nicht mehr zählen, so der Wahlberliner. Sich als Gesamtkunstwerk zu verstehen und öfter mal neu zu erfinden, das ist Glööckler jedenfalls gelungen. Er versteht die Eingriffe auch als Investition in seine Marke, wie er kürzlich gegenüber RTL verriet – vom Geld, das in Beauty-OPs floss, könne man schon ein Haus bauen. Ein pompööses, vermutlich.