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„Jetzt kostet das Parken mehr als mein Essen!“

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Skifahren in Tirol (Symbolbild).
Skifahren in Tirol (Symbolbild). © Pixabay

Das Gleirschalm, ein beliebtes Ziel in Tirol, verliert Gäste. Der Grund: eine massive Steigerung der Parkgebühren. Landess Gitti Unterlechner ist wütend und fordert eine Anpassung der Zölle, um den Rückgang der Besucher zu stoppen.

St. Sigmund im SellrainTal/Tirol – Seit dem 1. Dezember kostet das Parken in St. Sigmund nicht mehr fünf, sondern acht Euro pro Tag. Dies entspricht einem Anstieg von 60 Prozent. Für viele Einheimische ist dies ein erheblicher Kostenfaktor, insbesondere wenn sie regelmäßig essen oder rodeln. „Viele sagen mir: ‚Parken ist teurer als das Essen“, berichtet der alpine Bauer Gitti Unterlechner zur „Krone“. Tatsächlich kostet ein paar Frankfurter mit Brot nur 6,40 Euro.

Die Parkgebühr erhöhte sich um 60 Prozent – Alpine Wirt fordert Lösung an

Bürgermeister Anton Schiffmann betont, dass der Anstieg nicht in die Gemeinschaft zurückgeht. Der Grund: Die Parkplätze werden gemietet und ein Landbesitzer hatte seinen Vertrag gekündigt, weil die vorherigen Zölle für ihn zu niedrig waren. „Wir wollten die Gebühr nicht erhöhen, aber um die Parkplätze zu sichern, mussten wir einen Kompromiss finden“, sagte Schiffmann gegenüber „Krone“.

Für den Gastronomen ist es besonders ärgerlich, dass es keine gestaffelten Tarife gibt. Viele Besucher bleiben nur im ALM und müssen immer noch den vollen täglichen Tarif zahlen. Unterlechner hat den Bürgermeister bereits schriftlich kontaktiert und fordert ein 4-stündiges Ticket. „Das wäre eine vernünftige Lösung“, sagt sie hoffentlich.

Kritik auch von Skigourern und Wanderern

Zum Vergleich: Im Bergsteigerdorf Ginzling im Zillertal zahlen Besucher für den ganzen Tag sechs Euro, vier Euro für die Hälfte. Im Watener Lizum ist es maximal sechs Euro, bei denen Leutasch für den halben Tag nur drei Euro beträgt. In St. Sigmund hingegen gibt es nur den teuren täglichen Pauschalpreis von acht Euro – unabhängig davon, ob Sie den Parkplatz eine halbe Stunde oder einen ganzen Tag verwenden.

Nicht nur Alpine -Landwirte, Onterlechner, sondern auch Skigourer und Wanderer sind von der Preissteigerung betroffen. Zumal es in der Region Innsbruck kaum vergleichsweise hohe Parkgebühren gibt. Lois Melmer, Eigentümer eines der betroffenen Parkplätze, rechtfertigt die Preissteigerung. „Wir investieren viel in die Infrastruktur, bereiten den Rodellauf vor und bieten Parkplätze an“, sagt Melmer.

Kostenloser Skius als Kompromiss?

Das jährliche Ticket für 80 Euro bietet eine Alternative, die nach Angaben der Community beliebter ist als je zuvor. Dies ist jedoch kaum eine Lösung für gelegentliche Besucher. „Ich möchte nur einmal pro Woche essen, es lohnt sich nicht“, sagte ein Stammkunde des Gleirschalms.

Laut Melmer gibt es, wenn acht Euro zu teuer sind, nur eine Alternative: den kostenlosen Skibus nach Praxmar. Sein langfristiges Ziel ist es, den Verkehr in der Region zu verringern. Das Problem bleibt jedoch Almwirtin Unterlechner: Wenn die Gäste nicht scheitern, leiden die Verkäufe. Und sie ist sich sicher: „Es kann keinen Parkplatz geben, an dem es die Gäste an mich verkauft.“ (MH)

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