Jens Stage spricht über seine wichtigen Ziele für Werder Bremen, mögliche Wechselgedanken und das Verpassen einer erneuten Einberufung in die dänische Nationalmannschaft.
Bremen – Jens Bühne ist von Natur aus ein eher bescheidener Mensch. Der Mittelfeldspieler der SV Werder Bremen ist nicht jemand, der laut spricht oder sich gerne in den Mittelpunkt stellt – auch dann nicht, wenn es ihm eigentlich erlaubt ist. Und so kam es, dass der Däne am vergangenen Samstag seinen 29. Geburtstag mit Familie und Freunden zu Hause feierte, aber lieber in der zweiten Reihe blieb. „Einer meiner besten Freunde hatte auch Geburtstag, weshalb wir zusammen in Dänemark gefeiert haben. Ihn haben wir aber am meisten gefeiert, weil meine Frau und ich dieses Jahr bereits unsere Hochzeit hatten – ich möchte uns nicht zu sehr feiern“, sagte Stage lachend in einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag. Es ist klar, dass der aktuelle Hype um ihn nicht wirklich Stages Welt ist.
Jens Stage ist bei Werder Bremen unverzichtbar: Kaum Spiele verloren seit der Rückkehr des Dänen
Ganz vermeiden lässt sich die Aufmerksamkeit derzeit allerdings nicht – schließlich ist er mit seinen Leistungen selbst dafür verantwortlich. Der zentrale Mittelfeldspieler ist seit einiger Zeit eine der tragenden Säulen im Bremer Spiel. Schon letzte Saison Jens Bühne Mit zehn Toren ist er der erfolgreichste Torschütze der Grün-Weißen in der Bundesliga, auch in dieser Saison führt er mit vier Treffern nach zehn Spieltagen erneut die interne Rangliste an SV Werder Bremen Zu. „Es geht immer darum, zu schauen, wie man der Mannschaft helfen kann. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich der Mannschaft im Strafraum helfen kann, dann laufe ich dorthin“, sagt Stage zurückhaltend und betont: „Im Fußball ist die Mannschaft immer das Wichtigste.“
Sätze, die so klingen, als ob Jens Bühne nur ein ganz normales Puzzleteil des aktuellen Bremer Erfolgs. Tatsächlich geht der 29-Jährige nicht nur mit seinen Zielen, sondern auch mit seinem unermüdlichen Einsatz voran. Seit seiner Rückkehr im September nach einer langwierigen Fußverletzung verloren Werder Bremen nur noch zwei Spiele (gegen Freiburg und Bayern). Bremen liegt aktuell mit 15 Punkten auf dem achten Platz und ist seit Ende September ungeschlagen. „Meiner Meinung nach war die Leistung gegen Wolfsburg eine Verbesserung. Wir haben das ganze Spiel über den Kopf behalten und auf unsere Chance am Ende gewartet“, sagt Stage über den späten 2:1-Sieg am vergangenen Wochenende und ergänzt: „Unser Ziel muss sein, immer im Spiel zu bleiben, denn dann kommt die Chance – und dann muss man bereit sein. Und das waren wir am Ende.“
Abschied von Werder Bremen? Für Jens Stage kommt ein Wechsel nur dann in Frage, wenn es „etwas ganz Besonderes“ gibt.
Auch der Däne stimmt zu, dass die Mannschaft von Trainer Horst Steffen nicht immer mit Fußball-Schmankerln aufwartet, betont aber: „Im Fußball gibt es nichts Wichtigeres als die Punktezahl, und mit unserem aktuellen Ergebnis können wir zufrieden sein. Man muss nicht immer 100 Prozent besser sein als der Gegner, aber am Ende geht es darum, die Punkte zu holen.“ Und das gelingt Werder Bremen aktuell. Nach einem turbulenten Sommer mit vielen Verletzten und späten Transfers herrschte zuletzt dank der guten Ergebnisse eine spürbare Ruhe am Osterdeich. Jens Bühne selbst verpasste aufgrund einer Stressreaktion im Fuß fast die gesamte Vorbereitung – möglicherweise einer der Gründe, warum er überhaupt noch in Bremen spielt, galt er doch als einer der heißesten Kandidaten für einen Wechsel im Sommer. „Ich habe allen Beteiligten sehr deutlich gemacht, dass a Ändern „Für mich ist es erst dann interessant, wenn etwas ganz Besonderes dazwischenkommt“, stellt der Mittelfeldspieler klar und fügt hinzu: „Ich fühle mich hier mit meiner Familie bei Werder und in Bremen sehr wohl. Ich liebe es, hier zu spielen und auch die Intensität in den Spielen. Wenn nichts Besonderes da ist, dann möchte ich Werder nicht verlassen.“
Stage lässt offen, was genau für ihn etwas „Besonderes“ bedeutet. Er erwähnt lediglich, dass es im Sommer „kein Angebot gab, über das ich wirklich nachgedacht habe, weil ich mich nirgendwo besser gefühlt habe als bei Werder.“ Früher war es so Jens Bühne wurde bereits mehrfach mit der Premier League in Verbindung gebracht – einer Liga, in die er mit seinem robusten Spielstil auf den ersten Blick gut passen würde und in der auch einige dänische Nationalspieler aktiv sind. Stage gehört trotz seiner konstant starken Leistungen zu dieser Gruppe Werder Bremen bekanntlich immer noch nicht. „Natürlich bin ich nicht froh, dass ich nicht da bin, denn ich genieße es wirklich, dort zu sein Nationalmannschaft war. „Mit harter Arbeit bei Werder gebe ich mein Bestes, um mir einen Namen zu machen und hoffe, dass meine Chance irgendwann kommt“, sagt der Däne.
Mittelfeldspieler Jens Stage will Werder Bremen „nicht nur besser, sondern so stark wie möglich“ machen
A Ändern in die Premier League könnte dazu beitragen, noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Aber Jens Bühne kontert: „Werder ist eine gute Adresse in der Bundesliga, wo man sich sehr gut zeigen kann.“ Und das tut er – seit dieser Saison auch als offizieller Vizekapitän der Mannschaft. „Jetzt, wo ich schon lange hier bin, habe ich immer mehr Selbstvertrauen und spüre daher eine große Verantwortung in der Kabine“, sagte der 29-Jährige, der dann einen für den sonst zurückhaltenden Dänen fast untypischen Satz hinzufügte: „Ich habe mir schon vor dem Jahr gesagt, dass ich dabei sein werde.“ Werder Wir wollen die Mannschaft nicht nur besser machen, wir wollen sie auch so stark wie möglich machen.“ Ein Projekt, das ihm derzeit kaum besser gelingen könnte. (bvo)
