In Deutschland ist jeder vierte Minderjährige auf staatliche Sozialleistungen angewiesen. Das geht aus Angaben von Ministerien und der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Anfrage der „Welt am Sonntag“ hervor, heißt es in einem vorläufigen Bericht. Die Minderjährigen wachsen in Haushalten auf, die ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise durch Transferleistungen wie Bürgergeld, sonstige Sozialhilfe oder Kindergeld bestreiten.
Die BA teilte der „Welt am Sonntag“ mit, dass Mitte dieses Jahres 1.810.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von Bürgergeld (Grundsicherung nach SGB II) lebten. Darüber hinaus wurden im Juni „rund 1,3 Millionen“ Minderjährige mit dem sogenannten Kindergeld unterstützt. Es richtet sich an Eltern, die zu wenig verdienen, um den Lebensunterhalt ihrer Kinder zu sichern, aber zu viel, um in das Bürgergeldsystem einbezogen zu werden.
Der Ökonom Bernd Raffelhüschen sagte der Zeitung: „Wenn in einer Gesellschaft ein hoher Anteil der Kinder mit der Erfahrung der Abhängigkeit von Sozialleistungen aufwächst, führt das zu erheblichen Folgeproblemen. Studien zeigen immer wieder, dass junge Menschen aus solchen Familien im Durchschnitt ein höheres Risiko haben, später nicht mehr auf eigenen Beinen stehen zu können.“
Ein entscheidender Faktor für diese Entwicklung ist die starke Zuwanderung. Es dauert oft Jahre, bis viele Einwanderer einen Job finden, der es ihnen ermöglicht, ihre Familien unabhängig zu ernähren. Wie die BA mitteilte, waren von den 1.810.000 Kindern und Jugendlichen, die Bürgergeld beziehen (Stand: Juni 2025), 854.000 keine deutschen Staatsbürger. Kinder mit mehreren Nationalitäten werden in der Statistik ausnahmslos als Deutsche gezählt. (Reuters)
