IW-Berechnungen: Ampel-Regierung gelingt die vollständige Abschaffung der kalten Progression

IW-Berechnungen: Ampel-Regierung gelingt die vollständige Abschaffung der kalten Progression

Die Ampel-Regierung hat die kalte Progression bei der Einkommensteuer bislang für fast alle Haushalte komplett ausgeglichen. Das zeigen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die der „Welt am Sonntag“ exklusiv vorliegen.

Mit den von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für 2025 geplanten Steuersenkungen werde über die gesamte vierjährige Legislaturperiode hinweg ein vollständiger Ausgleich der Kalten Progression erreicht, heißt es in der Studie. „Der Wegfall der heimlichen Steuererhöhungen im Rahmen der Kalten Progression ist zu begrüßen, weil dadurch die Steuerlast zumindest konstant gehalten wird“, sagte IW-Steuerexperte Martin Beznoska.

Bundestag und Bundesrat müssen dem Gesetzentwurf des FDP-Chefs allerdings noch zustimmen. Der Präsident des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, warnte davor, Spitzenverdienern den geplanten Ausgleich für die kalte Progression vorzuenthalten.

„Wenn SPD und Grüne die kalte Progression für Spitzenverdiener nicht absenken wollen, dann sind sie eigentlich für Steuererhöhungen“, sagt Holznagel. „Dann sollten sie das den Wählern auch offen sagen.“

Dorothea Siems ist Chefvolkswirt bei WELT. Der promovierte Ökonom erhielt 2011 den Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik.

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