Die beliebteste Tiefkühlpizza Deutschlands ist im Einkaufskorb der Stiftung Warentest gelandet: Pizza Salami. Die Tester schoben 21 Produkte in den Ofen. Das Ergebnis: erstaunlich guter Geschmack – und ein ernährungsphysiologisches Problem.
Die Auswahl an Tiefkühlkost Pizza-Salami in deutschen Supermärkten und Discountern ist groß. Stiftung Warentest hat nun 18 dieser beliebten Tiefkühlpizzen sowie drei vegane Alternativen untersucht. Von den 21 getesteten Produkten erhielten elf die Note „gut“ und zehn das Testurteil „befriedigend“.
So hat Stiftung Warentest die Pizzen getestet
Ganz wichtig: die sensorische Beurteilung, also wie gut die Tiefkühlpizzas schmecken. Den größten Einfluss hatte der Geschmack zum Testergebnis.
Das zweitwichtigste Kriterium war die Nährstoffqualität, d.h. wie gesund oder ungesund die Pizza Dabei orientiert sich Stiftung Warentest an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Darüber hinaus bewerteten die Tester die Pizzen geprüft auf Schadstoffe und Krankheitserreger Auch die Benutzerfreundlichkeit der Verpackung und die Beschreibung der Inhaltsstoffe wurden bei der Bewertung berücksichtigt.
Der Geschmack
Dr. Oetker, das Start-up Freda oder das Discounter-Produkt – welche Pizza schmeckt am besten? Für den sensorischen Test prüften fünf geschulte Experten Geruch, Geschmack, Konsistenz und Mundgefühl der Pizzen. Alle verkosteten die anonymisierten Proben unter gleichen Bedingungen.
Viele von ihnen schnitten am Gaumen gut ab. Von den 21 getesteten Pizzen schmeckten sechs sehr gut, 13 gut und nur zwei befriedigendDie beiden Pizzen mit dem Testurteil „befriedigend“ stammen vom Discounter Lidl. Die klassische Variante mit Salami („Trattoria Alfredo“) und die vegane Alternative („Vemondo“).
Am besten schmeckte Wagners Salamipizza in der Variante „Die Ofenfrische“Gleichauf liegt das bundesweit liefernde Passauer Start-up „Freda“. Dessen Pizza war allerdings auch die teuerste im Test. Aber auch die Produkte von Dr. Oetker, GiaPizza und Bofrost erhielten in der „sensorischen Beurteilung“ die Note „sehr gut“.
Der Die veganen Alternativen gefielen den Testern etwas wenigerDie Geschmacksnote 2,0 erhält das Produkt von Kaufland, die von Lidl eine solide 3.
Die Nährwerte: Tiefkühlpizza ist lecker, aber ungesund?
Zunächst einige gute Neuigkeiten: Schadstoffe spielen bei keinem der getesteten Produkte eine RolleAus ernährungsphysiologischer Sicht – also im Hinblick auf die gesundheitliche oder ungesunde Beschaffenheit – ist die Tiefkühl-Salamipizza allerdings nicht so toll. Salz, Fett und Kalorien sind die Hauptprobleme.
12 Pizzen bekommen eine weitere „zufriedenstellend“sieben ein „ausreichend“ und die Steinofenpizza Gustavo Gusto (Gesamtnote 3,4) erhielt sogar eine „arm“Der Grund für Letzteres: ein Salzrekord von 8,1 Gramm (die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt maximal sechs Gramm Salz pro Tag), ein sehr hoher Brennwert, viel Fett und viele gesättigte Fettsäuren.
Die Folgen von Salz und Fett
„Zu viel Salz erhöht das Risiko für Bluthochdruck und in der Folge für Schlaganfall und Herzinfarkt“, schreibt Stiftung Warentest. Ein hoher Anteil gesättigter Fettsäuren könne zudem Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Und mit teilweise über 1.000 Kalorien sind die Tiefkühl-Salami-Pizzen im Test zudem recht schwer.
Generell kann man sagen: Riesige Mengen Fett und Salz vermiesen die Gesamtwertung vieler Tiefkühlpizzen„Beim Salzgehalt lagen einige der Pizzen im Test über der empfohlenen Tagesmenge. Beim Kaloriengehalt kam die Top-Pizza auf 1.079 Kilokalorien pro Pizza“, erklärt Testleiter Dr. Jochen Wettach. Der Lebensmittelchemiker rechnet vor: „Eine 25- bis 51-jährige Frau, die wenig Sport treibt, hätte mit einer Pizza mehr als die Hälfte ihres Tagesbudgets verbraucht.“
Nur bedingt verlässlich: der Nutri-Score
Leider bietet der Nutri-Score für Verbraucher keine optimale Orientierung. Ein mögliches Missverständnis ist, dass die häufig deklarierten Nutri-Scores von B oder C auf ein gutes bis mittelmäßiges Nährwertprofil hinweisen. sondern sagt nur, wie 100 Gramm der Pizza im Vergleich zu anderen Pizzen im Nährwert sindAllerdings geht die Berechnung der Tester von einer ganzen Pizza als Portion aus.
Die Zusatzstoffe
Beim Thema Additive sieht es schon wieder besser aus. Für ein Fertigprodukt haben die Salami-Pizzen sehr wenigsagen die Tester. Die Veggie-Pizzen enthielten zwar mehr Zusatzstoffe, dafür aber oft weniger Fett, weniger Kalorien und teilweise recht hochwertiges Pflanzenöl im Wurst- oder Käse-Ersatz.
Die Testsieger
Stiftung Warentest hat im Test Tiefkühl-Salami-Pizzen drei Testsieger gekürt: Die Salamipizza vom Lieferservice Freda (Note 2,2). Allerdings ist es mit rund 7,40 Euro zzgl. Versandkosten sehr teuer. Der Wagner „Der Frischgebackene“ (Note 2,2). Mit rund 3,50 Euro kostet sie weniger als halb so viel wie ihr Mitsieger. Und bei den veganen Pizzen das „Take it Veggie“ von Kaufland(Note 2,4).
Wenn Sie vorsichtiger mit Ihrem Geld umgehen möchten, können Sie die Pizz’ah Steinofenpizza von Aldi gut beraten: eine solide Zwei in der Geschmacksbewertung, eine Gesamtnote von 2,4 und mit rund vier Euro für ein Dreierpack unter den billigsten Pizzen im Test. Alle Testergebnisse gibt es unter www.test.de/pizza und in der Oktoberausgabe des Magazins prüfen. (as/Stiftung Warentest)