Ist Friedrich Merz zu geizig? Rapper kritisiert Spendenbereitschaft

Die Rapperin Katja Krasavice wirft bei der TV-Spendengala „Ein Herz für Kinder“ deutschen Spitzenpolitikern Geiz vor. „Ich bin der Meinung, dass Leute, die viel Geld haben, auch viel Geld spenden müssen, darüber gibt es keine Diskussion“, sagte die Influencerin in einem Video auf der Plattform Tiktok. „Warum sollte ein reicher Politiker nicht auch viel Geld spenden? Wo bleibt da die Gerechtigkeit?“

Eigentlich hatten die Politiker nicht die größten Summen des Abends beigesteuert, als die Comedians Ralf Schmitz und Hazel Brugger auf der Jagd nach Spenden prominente Gäste im Saal ansprachen. Ex-Finanzminister Christian Lindner (FDP) stimmte bei der ZDF-Gala am Samstagabend mit den Worten „Sie kennen meine berufliche Situation“ einer Spende von 2.000 Euro zu, ebenso wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

CDU-Chef Friedrich Merz knüpfte die Höhe einer geplanten Spende zunächst etwas umständlich an die Ergebnisse von Wahlumfragen, kündigte später aber auf Plattform X an, 4.000 Euro zu spenden. SPD-Chef Lars Klingbeil, der als erster von dem Comedian-Duo angesprochen wurde, spendete 500 Euro.

In den sozialen Medien hagelte es daraufhin Kritik, die Spitzenpolitiker seien zu geizig gewesen. Andere verteidigten sie und lobten, dass überhaupt große Summen gespendet worden seien.

Doch das Sprichwort „Jeder Cent zählt“ akzeptiert Krasavice in diesen Fällen nicht. „Das sagt man Leuten, die vor dem Fernseher sitzen und extrem knapp bei Kasse sind“, sagte der 28-Jährige. Für diese Menschen zählt tatsächlich jeder Cent. „Wenn so ein Mensch einen Euro spendet, ist das die Welt wert.“

Allerdings zeigte Krasavice kein Verständnis für die angekündigten Spenden der Spitzenpolitiker. Insgesamt habe sie in den letzten Jahren 150.000 Euro gespendet, sagte sie.

Fußballer Toni Kroos gehörte am Samstag zu den großzügigeren Gästen des traditionellen Hilfsprojekts der „Bild“-Zeitung, als er 100.000 Euro ankündigte.

Das Tiktok-Video des Rappers, der bereits mehrere Nummer-1-Alben landete, wurde innerhalb der ersten zwei Stunden mehr als eine Million Mal aufgerufen.