Der israelische Minister für Diasporafragen und den Kampf gegen Antisemitismus, Amichai Chikli, hat nach dem Wahlsieg des linken demokratischen Bürgermeisterkandidaten Zohran Mamdani jüdische New Yorker zur Auswanderung nach Israel aufgerufen. „Die Stadt, die einst als Symbol globaler Freiheit galt, hat ihre Schlüssel an einen Hamas-Anhänger übergeben“, schrieb Chikli am Mittwoch im Onlinedienst X. „Ich lade die Juden von New York ein, ernsthaft über den Bau einer neuen Heimat in Israel nachzudenken.“
Mamdani hat am Dienstag die Bürgermeisterwahl in New York gewonnen. Der 34-jährige „demokratische Sozialist“ setzte sich klar gegen den von Trump unterstützten Kandidaten Andrew Cuomo durch. Mamdani gehört zum linken Flügel der Demokratischen Partei. Er ist der erste Muslim, der dieses Amt innehat. In den stark jüdischen Vierteln New Yorks gewann Mamdanis Konkurrent Andrew Cuomo deutlich mehr Stimmen.
In New York leben rund 1,3 Millionen Juden – die größte jüdische Gemeinde außerhalb Israels. Nach Mamdanis Wahl werde die Stadt „nie mehr die gleiche sein, insbesondere für ihre jüdische Gemeinde“, erklärte Chikli.
Kurz vor der Wahl erkannte Mamdani nach scharfer Kritik demonstrativ das Existenzrecht Israels an, doch seine kontroversen Äußerungen über Israel empörten viele New Yorker Juden. Mamdani wirft Israel vor, bei seinen Aktionen im Gazastreifen „Völkermord“ an den Palästinensern zu begehen. Zur islamistischen Hamas, die mit ihrem Angriff auf Israel den Gaza-Krieg auslöste, äußerte er sich jedoch nicht.
Weitere israelische Politiker schlossen sich am Mittwoch Chiklis Vorwürfen an. Der Oppositionspolitiker Avigdor Lieberman von der Partei Israel Beiteinu schrieb auf X, dass New York „einen Rassisten, Populisten und bekennenden schiitischen Islamisten zum Bürgermeister gewählt“ habe. Der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir erklärte: „Der Antisemitismus hat über den gesunden Menschenverstand gesiegt.“ Mamdani sei „ein Unterstützer der Hamas, ein Feind Israels und ein bekennender Antisemit“. (AFP)