Israel hat einen massiven Luftangriff auf ein Ziel in der libanesischen Hauptstadt Beirut geflogen. Ziel der Bombardierung war offenbar ein hochrangiges Mitglied der Hisbollah. Libanesische Behörden berichten von Toten und Verletzten.
Bei dem Angriff der israelischen Armee auf ein Ziel in der libanesischen Hauptstadt Beirut kamen nach Behördenangaben mindestens acht Menschen ums Leben. Das libanesische Gesundheitsministerium sprach von 59 Verletzten.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur NNA berichtet, dass mindestens fünf Menschen getötet worden seien. Den Angaben zufolge handelte es sich dabei um Minderjährige. Der Fernsehsender der Hisbollah, Al-Manar, sprach von einem Toten und 14 Verletzten. Unabhängig verifizierbar sind die Angaben bislang nicht.
Angriff zielte auf Mitbegründer der Hisbollah
Ziel des Anschlags war offenbar ein hochrangiger Hisbollah-Kommandeur, Ibrahim Akil. Nach Angaben der israelischen Armee wurde Akil bei dem Bombenanschlag getötet. Der Kommandeur der Terrormiliz war bereits bei der Serie von Explosionen technischer Geräte verletzt worden, wurde im Krankenhaus behandelt und erst heute entlassen. Akil gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah.
Vor dem mutmaßlichen Luftangriff auf den Hisbollah-Kommandeur hätten Kampfjets rund 100 Raketenwerfer der pro-iranischen Miliz bombardiert, teilte das israelische Militär mit. Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober vergangenen Jahres.
Hisbollah feuert Raketen auf Nordisrael
Nach Angaben des israelischen Militärs wurden erneut zahlreiche Raketen aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert. Die Armee berichtete von rund 140 abgefeuerten Raketen. Infolge des Beschusses kam es laut israelischen Medien zu Bränden.
Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Die Hisbollah-Miliz bekannte sich zu mehreren Angriffen. Bewohner zahlreicher Orte im Norden Israels wurden aufgerufen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben.
Kommt die Bodenoffensive?
International wächst die Sorge, dass die Kämpfe zu einem umfassenden Krieg und einem regionalen Flächenbrand eskalieren könnten. Zudem wird eine Bodenoffensive der israelischen Armee im Südlibanon befürchtet. Israel will die Hisbollah aus dem Grenzgebiet vertreiben, damit die Grenzregion im Norden wieder sicher wird.
Israel will mit diplomatischem und militärischem Druck erreichen, dass rund 60.000 Flüchtlinge in ihre Häuser im Norden des Landes zurückkehren können. Eine UN-Resolution schreibt vor, dass sich die Hisbollah aus dem Grenzgebiet bis zum 30 Kilometer entfernten Litani-Fluss zurückziehen muss.