Angesichts der festgefahrenen Gaza-Verhandlungen habe Israel einem Bericht des israelischen Nachrichtensenders „Kan“ zufolge einen neuen Entwurf für ein Abkommen mit der Terrororganisation Hamas über einen Waffenstillstand und die Freilassung der verbleibenden Geiseln vorgelegt.
Der Plan sieht auch vor, dass der Hamas-Führer im Gazastreifen, Yahya Sinwar, das Gebiet unbehelligt verlassen darf, wie der israelische Sender Kan berichtete. Im Gegenzug sollen alle aus Israel entführten und noch immer von der Hamas festgehaltenen Menschen sofort freigelassen werden.
Während der Verhandlungen war geplant, die Geiseln in mehreren Phasen freizulassen. Nach fast einem Jahr der Geiselnahme ist Israel sehr besorgt um das Leben der Menschen. Mehrere der Entführten wurden bereits von der Hamas ermordet, darunter Almog Sarusi, Ori Danino, Eden Yerushalmi, Carmel Gat, Hersh Goldberg-Polin und Alex Lobanov, die Ende August in einem Tunnel unter Rafah erschossen wurden. Andere Geiseln wie Ron Sherman, Nik Beizer und Elia Toledano wurden bei israelischen Militäroperationen im Gazastreifen versehentlich oder unwissentlich getötet.
Hamas-Führer Sinwar darf das Land verlassen
Dem Bericht zufolge soll neben Sinwar auch anderen hochrangigen Hamas-Mitgliedern sicheres Geleit aus dem Gazastreifen zugesichert werden. Wohin sie genau fliehen sollen, ist noch nicht bekannt. Viele Hamas-Führer leben derzeit im Exil im Golfemirat Katar.
Medienberichten zufolge sieht der Plan auch ein Ende des Krieges und eine neue Regierung anstelle der Hamas vor. Auch die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen ist Teil des Deals.
Israel legte den Vorschlag den USA vor, die gemeinsam mit Ägypten und Katar zwischen Israel und der Hamas vermitteln. Von der Hamas gab es zunächst keine Reaktion.
Nach israelischen Angaben werden noch immer rund 100 Geiseln von der Hamas festgehalten. Wie viele von ihnen noch am Leben sind, ist unklar. dpa/yes