Weiterer Schlag gegen die Terroristen der Hisbollah: Nach Angaben der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hat Israel mehrere Ziele im Südlibanon angegriffen.
An der Operation gegen Ziele der Hisbollah seien „Dutzende“ Kampfjets beteiligt, sagte Armeesprecher Daniel Hagari.
„In der letzten Stunde haben wir einen Großangriff im Südlibanon gestartet, nachdem wir festgestellt hatten, dass die Hisbollah Vorbereitungen für einen Beschuss israelischen Territoriums trifft“, sagte der Sprecher.
Die Angriffe zielten auf Raketenwerfer der Hisbollah und andere Militäreinrichtungen, berichten Militärquellen.
Im Laufe des Tages hatte Israel eigenen Angaben zufolge bereits 180 Ziele der schiitischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen. Dabei seien unter anderem „Tausende“ einsatzfähiger Geräte zum Abschuss von Raketen auf Israel zerstört worden, teilte das Militär mit. Zudem habe es Artilleriebeschuss gegeben. Libanesische Sicherheitskreise berichteten von mehr als 100 Angriffen im Süden des Landes.
Nach Angaben israelischer Militärquellen wurden aus dem Libanon rund 90 Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Im Norden Israels ertönten Warnsirenen. Berichte über Verletzte auf beiden Seiten gab es zunächst keine.
12 Mitglieder der Hisbollah-Führung getötet
Am Freitag verübte die israelische Armee einen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut und tötete dabei 16 Hisbollah-Mitglieder, darunter mehrere hochrangige Kommandeure.
Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärte, 12 der 16 Todesopfer seien Mitglieder der Führung der schiitischen Miliz gewesen. Die Angaben ließen sich zunächst nur zum Teil verifizieren.
Ist Israel jetzt dabei, den Libanon zu besetzen?
Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant (65) hatte eine „neue Phase“ des Krieges ausgerufen und deutlich gemacht, dass sich der Fokus von Gaza auf die Front im Norden verlagere. Doch bedeutet das auch eine Invasion mit Bodentruppen?
Militärexperte Michael Horowitz vom renommierten Thinktank „LeBeck International“ in BILD: „Ich denke, es ist klar, dass Israel beschlossen hat, den Druck auf die Hisbollah deutlich zu erhöhen und bereit ist, sich, wenn nötig, auf einen umfassenden Konflikt einzulassen. Gleichzeitig glaube ich, dass Israel sich noch nicht entschieden hat, Bodentruppen in den Libanon zu schicken.“
„Israel muss die Hisbollah brutal zwingen, sich von der Grenze zurückzuziehen“
Dan Shueftan, ehemaliger Berater zweier israelischer Ministerpräsidenten und Direktor des National Security Studies Center an der Universität Haifa, sagt in BILD: „Ein totaler Krieg im Libanon hätte sehr ernste Folgen für Israel und würde die völlige Zerstörung dessen bedeuten, was vom Libanon noch übrig ist. Niemand will das, aber das heißt nicht, dass es nicht passieren kann.“