Auch Panzer an der Grenze
Israel interveniert offenbar in Syrien – und startet Angriffe
Aktualisiert am 8. Dezember 2024 – 13:37 UhrLesezeit: 2 Minuten

In der komplexen Lage in Syrien gibt es offenbar noch einen weiteren Akteur. Nun greift wohl auch Israel ein – mit Jets und Panzern.
Das israelische Militär verübt offenbar Angriffe auf Ziele in Syrien. Vor allem Chemiewaffenfabriken und Militärstandorte sollen angegriffen werden, um zu verhindern, dass Waffen in die Hände islamistischer Rebellen fallen, berichtet die Jerusalem Post. Darüber hatte zuvor auch der israelische Fernsehsender N12 berichtet. Ein Sprecher der israelischen Armee lehnte eine Stellungnahme zu den Berichten ab.
Aus Sicherheitskreisen im Libanon und in Syrien heißt es, dass israelische Angriffe vermutlich den Stadtteil Masseh in der syrischen Hauptstadt Damaskus getroffen hätten.
Israel soll auch Stellungen der syrischen Armee nahe der Hauptstadt Damaskus angegriffen haben.
Nach Aussagen zweier Personen aus regionalen Sicherheitskreisen stehen israelische Kampfflugzeuge im Verdacht, den Luftwaffenstützpunkt Chalchala im Süden Syriens bombardiert zu haben. Die syrische Armee verließ in dieser Nacht den Luftwaffenstützpunkt. Mindestens sechs Angriffe trafen den Stützpunkt, auf dem die syrische Armee einen großen Vorrat an Raketen und Flugkörpern lagerte, sagten die Personen. Der Angriff habe offenbar dazu dienen sollen, zu verhindern, dass diese Waffen in die Hände radikaler Gruppen geraten, sagte einer der Insider.
Der frühere syrische Machthaber Bashar al-Assad hat in der Vergangenheit wiederholt chemische Waffen wie Giftgas eingesetzt, auch gegen sein eigenes Volk. Vor einem Jahr erließ die französische Justiz im Zusammenhang mit Giftgasangriffen einen Haftbefehl gegen Assad. Konkret ging es um schwere Giftgasanschläge in der Region Ost-Ghouta nahe Damaskus im August 2013. Bei einem Angriff mit dem Nervengas Sarin kamen dort Hunderte Menschen ums Leben. Menschenrechtsorganisationen sprechen von mehr als 1.000 Toten.
Video | Rebellen stürmen Assad-Palast – Chaos am Flughafen
Auf internationalen Druck stimmte Assads Regierung bald der Vernichtung seiner Chemiewaffen zu. Dennoch kam es später zu zahlreichen Giftgasanschlägen, für die UN-Vermittler die Regierung verantwortlich machen.
Obwohl Israel dem Assad-Regime feindlich gesinnt sei, sei ein vollständiges Waffenarsenal der vorrückenden Islamisten nicht im Interesse des Staates, heißt es in dem Bericht.
Darüber hinaus hat die israelische Armee Streitkräfte und Panzer in der Pufferzone auf den besetzten Golanhöhen stationiert. Der Schritt sei „im Einklang mit der Lagebeurteilung nach den jüngsten Ereignissen in Syrien“ erfolgt, hieß es in einer Erklärung der Armee. Ziel sei es, „die Sicherheit der Gemeinden auf den Golanhöhen und der Bürger Israels zu gewährleisten“, hieß es.
Allerdings betonte die israelische Armee, dass sie sich nicht mit den Bodentruppen in die internen Ereignisse in Syrien einmischen werde. Das Militär wird so lange in der Pufferzone bleiben, wie es für die Sicherheit Israels und seiner Bürger erforderlich ist.