Der US-Regierung fehlen bislang Beweise für israelische Vorwürfe gegen die Hisbollah. Der Außenminister ist im Libanon. Alle Entwicklungen im Newsblog.
17:04 Uhr: Die libanesische Terrororganisation Hisbollah hat die Tötung des mutmaßlichen Nachfolgers von Führer Hassan Nasrallah bestätigt. Hashim Safi al-Din sei bei einem „aggressiven, kriminellen“ Angriff Israels getötet worden, sagte sie. Mit Safi al-Din sei „ein großer Anführer“ gestorben. Den größten Teil seines Lebens widmete er der Hisbollah und dem Kampf gegen Israel. Als Vorsitzender leitete er den Exekutivrat der Hisbollah „verantwortungsvoll und kompetent“.
Das israelische Militär hatte zuvor erklärt, Safi al-Din sei vor rund drei Wochen bei einem Angriff auf das Geheimdiensthauptquartier der Hisbollah in der Nähe von Beirut getötet worden.
14:09 Uhr: Nach Angaben der US-Regierung diskutiert US-Außenminister Antony Blinken in Saudi-Arabien über Möglichkeiten, die Kämpfe im Gazastreifen und im Libanon zu beenden. Wie bereits am Vortag nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wurden in Riad keine konkreten Inhalte der Gespräche mit Kronprinz Mohammed bin Salman bekannt gegeben.
Aus Blinkens Sicht bietet der Tod des Hamas-Führers Jahja al-Sinwar eine Chance, die Kämpfe zu beenden. Erklärtes Ziel Blinkens ist es auch, durch einen israelischen Vergeltungsschlag für den iranischen Angriff Anfang Oktober eine weitere Verschärfung der Lage in der Region zu verhindern.
12:51 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagt, er habe keine Beweise für die israelische Behauptung, dass es unter einem Krankenhaus in Beirut einen Hisbollah-Bunker mit Gold und Bargeld gebe. „Zu diesem Zeitpunkt haben wir keine Beweise dafür gesehen“, sagte Austin in Rom. Sie werden jedoch weiterhin mit ihren israelischen Kollegen zusammenarbeiten, um genauer zu verstehen, „was genau sie sehen“.
Das israelische Militär teilte am Montag mit, dass die islamistische Miliz Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar in einem Bunker unter dem Al-Sahel-Krankenhaus gelagert habe. Der Leiter des Krankenhauses, Fadi Alameh, wies die Darstellung in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters zurück.
10:26 Uhr: Aufgrund der anhaltenden Kämpfe im Nahen Osten hat die Lufthansa Group weitere Flüge in die Region gestrichen. Die Verbindungen zur libanesischen Hauptstadt Beirut bleiben bis zum 28. Februar 2025 ausgesetzt, wie das Unternehmen in Frankfurt für alle seine Gesellschaften mitteilte. Bis zum 31. Januar 2025 wird es keine Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran geben.
Am Vortag hatte das Unternehmen seinen Flugstopp nach Tel Aviv in Israel bis zum 10. November verlängert. Die Tochtergesellschaft Eurowings soll dort erst am 30. November landen. Betroffene Passagiere können kostenlos auf einen späteren Reisetermin umbuchen oder erhalten eine Rückerstattung des Ticketpreises.
10:17 Uhr: Die israelische Luftwaffe startet Angriffe auf die Hafenstadt Tyrus im Südlibanon. Das berichtet ein Reuters-Augenzeuge. Zuvor forderte die israelische Armee die Bewohner auf, die Stadt zu verlassen. Sie forderte die Evakuierung von Teilen der Innenstadt.
9.45 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist zu einem Besuch in der libanesischen Hauptstadt Beirut eingetroffen. Sie wolle sich vor Ort ein Bild von der Lage machen, erklärte die Ministerin.
„Die humanitäre Lage im Libanon wird von Tag zu Tag verzweifelter“, sagte die Grünen-Politikerin bei ihrer Ankunft. „Der Libanon steht kurz vor dem Zusammenbruch.“ Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht, Kinder werden von ihren Eltern getrennt, Krankenhäuser arbeiten an der Kapazitätsgrenze.
Mit Blick auf die Hisbollah betonte Baerbock: „Auch im Libanon sehen wir, wie sich Terroristen verantwortungslos hinter Zivilisten verstecken und von dort aus weiterhin Raketen auf Israel abfeuern.“ Das ist unerträglich. Gleichzeitig muss Israel „seine Operationen innerhalb der engen Grenzen des Selbstverteidigungsrechts und des humanitären Völkerrechts ausrichten und das Leben unschuldiger Zivilisten schützen“. Darüber hinaus sind beide Konfliktparteien verpflichtet, die UN-Friedenstruppen Unifil zu schützen.