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Israel droht der Hamas mit neuen Kämpfen um vermisste Geiselleichen | Politik

Tel Aviv – Am Montag feierte Israel nach 738 Tagen die Rückkehr von 20 noch lebenden Hamas-Geiseln – doch das Land wartet immer noch auf den Großteil der im Gazastreifen gestorbenen Israelis. Die Rückkehr der Toten war auch im Waffenstillstandsabkommen von US-Präsident Donald Trump (79) vereinbart.

Am Mittwoch (Ortszeit) stellte er noch einmal klar: Sollte die Hamas ihren Teil der Vereinbarung nicht erfüllen, dürfe auch Israel von der Vereinbarung abweichen. Der US-Sender CNN zitierte Donald TrumpEr würde erwägen, Israel die Wiederaufnahme der Kämpfe zu gestatten, wenn die Hamas sich weigert, die Leichen der Geiseln zurückzugeben. Israels Armee könne wieder loslegen, „sobald ich das Wort gebe“, sagte Trump in einem kurzen Telefongespräch.

Die sterblichen Überreste von 28 Menschen müssen noch zurückgegeben werden

Auch Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte den Gaza-Terroristen, dass sie die Kämpfe wieder aufnehmen würden, wenn das Abkommen nicht eingehalten werde. Es folgen weitere qualvolle Tage für die Familien der Toten: Bisher hat die Hamas nur zehn Leichen übergeben; Laut Vereinbarung müssen die sterblichen Überreste von 28 Menschen gehen Israel zurückgegeben werden.

Am Mittwochabend die Hamas zwei weitere Leichen übergeben und gleichzeitig erklärt, dass nun alle in Reichweite befindlichen Geiselreste übergeben worden seien. Nach israelischen forensischen Erkenntnissen handelt es sich bei einer Leiche nicht um die Überreste einer Geisel. In der Zwischenzeit sind die letzten beiden übergebenen Leichen zur Identifizierung beim National Forensic Institute eingetroffen.

Laut der israelischen Nachrichtenseite Ynet sagte Verteidigungsminister Katz, er habe das Militär bereits angewiesen, einen umfassenden Plan für den Fall zu entwickeln, dass die Hamas die Vereinbarung nicht einhält.

Hamas behauptet: Bedingungen erfüllt

Obwohl die Leichen immer noch vermisst werden, behauptet die Hamas, sie habe alle Bedingungen der Vereinbarung erfüllt. In einer Erklärung hieß es: „Was die übrigen Leichen betrifft, so erfordert ihre Bergung außerordentliche Anstrengungen und spezielle Ausrüstung.“ Es werden große Anstrengungen unternommen, um die Angelegenheit abzuschließen.

Israels Armee erklärte daraufhin: „Die Hamas ist verpflichtet, sich an die Vereinbarung zu halten und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um alle Geiseln zurückzugeben.“ Israel wies die Behauptung der Hamas zurück, sie habe alle Leichen übergeben, die es derzeit erreichen konnte: Die Gaza-Terroristen hätten Zugang zu mindestens zehn weiteren toten Geiseln gehabt.

Nach Angaben zweier hochrangiger US-Berater glauben die USA nicht, dass die Hamas ihre Verpflichtungen aus dem Waffenstillstandsabkommen verletzt. Es hieß, die Hamas habe über Mittelsmänner versichert, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun werde, um die verbleibenden Leichen zu finden.

Der Insider erklärte, dass viele Geiselleichen unter den Ruinen ausgebombter Gebäude oder in Tunnelschächten begraben sein könnten: „Das ist eine sehr komplizierte Situation. Ich kann Ihnen sagen, dass wir hier nicht weggehen, bis alle (Geiseln) nach Hause kommen.“

Laut Axios teilte Israel der Trump-Administration mit, dass es entschlossen sei, zur zweiten Phase des Abkommens überzugehen, die von der Hamas die Entwaffnung und Machtübergabe sowie den weiteren Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vorsehe. Regierungsvertreter betonten jedoch, dass der Übergang in die zweite Phase schneller vonstatten gehen würde, wenn die Leichen schnell zurückgegeben würden. Laut Trump laufen bereits Verhandlungen über weitere Punkte seines Plans zur Beendigung des Gaza-Krieges.

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